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Studie: China-Importe kosten US-Jobs

1. Februar 2017

Ein unabhängiges US-Forschungsinstitut hat ausgerechnet, dass der Handel mit China Millionen Jobs in den USA vernichtet hat. Doch Experten halten die Studie für irreführend.

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China Containerhafen
Bild: Getty Images/AFP

Das Ungleichgewicht im Handel zwischen China und den USA hat in der US-Wirtschaft einer Studie zufolge Millionen Jobs vernichtet. Zwischen 2001 und 2015 seien wegen des hohen Handelsdefizits 3,4 Millionen Arbeitsplätze verschwunden, heißt es in einer am Dienstag in Washington veröffentlichten Untersuchung des unabhängigen Economic Policy Institute (EPI). Knapp drei Viertel dieser Jobs entfielen demnach auf die Industrie.

Im untersuchten Zeitraum stieg das Handelsdefizit zwischen den USA und China laut EPI rasant auf 483,2 Milliarden Dollar (450 Milliarden Euro). In diesem Umfang führte also China mehr Waren in die USA ein als umgekehrt.

Dies habe insbesondere zum Abbau von Jobs in der Herstellung von Computern und Elektronikbauteilen geführt, erklärte das Forschungsinstitut. Allein in diesem Bereich seien 1,2 Millionen Arbeitsplätze abgebaut worden. Auch die Stahl- und die Maschinenbaubranche seien stark betroffen gewesen.

Neue Jobs entstanden

Die Untersuchung stieß allerdings auf Kritik. Der Forschungsdirektor des Peterson Institute for International Economics, Marcus Noland, erklärte, die direkte Verknüpfung von Handelsdefizit und Jobvernichtung sei "im Grunde irreführend". Schließlich herrsche in den USA inzwischen beinahe Vollbeschäftigung. Während Elektronikhersteller Jobs verlagert hätten, seien in den USA neue entstanden - etwa in den Bereichen Design, Software und Werbung.

Bei der Präsentation der EPI-Studie stellte der Chef der Stahlarbeiter-Gewerkschaft, Leo Gerard, einen Zusammenhang zwischen der Entwicklung und dem Wahlsieg des Republikaners Donald Trump bei der Präsidentenwahl im November her. Viele Menschen in Industrieregionen, die traditionell den Demokraten zugeneigt waren, hätten sich für Trump entschieden - Hintergrund seien "wirtschaftliche Sorgen" in Zusammenhang mit der Handelspolitik gewesen.

Trump hat China immer wieder vorgeworfen, mit seiner Handelspolitik zu enormen Jobverlusten in den USA beigetragen zu haben. Im Wahlkampf kündigte er an, Importe aus China mit einem Einfuhrzoll in Höhe von 45 Prozent zu belegen. Auch Deutschland hat er mit ähnlich lautenden Vorwürfen im Visier.

wen/ul  (afp)