Stumme Zeugen des Krieges
Jahrzehnte der kriegerischen Auseinandersetzung zwischen Israel, den Palästinensern und Nachbarstaaten wie Syrien haben tiefe Spuren in der Region hinterlassen. Wir zeigen die Narben der Konflikte.
Verlassene Behausungen
Dieses leerstehende Haus in Lifta ist Sinnbild für eine der Wurzeln des Nahostkonflikts. Das Dorf westlich von Jerusalem musste im Zuge der Gründung Israels 1948 von seinen Bewohnern - arabische Palästinenser - aufgegeben werden. Sowohl Juden als auch Araber beanspruchen das Gebiet aus historischen oder religiösen Gründen für sich. Eine Lösung des Konflikts scheint in naher Zukunft nicht in Sicht.
Ruinen eines Flughafens
Ein Millionen-Projekt in Trümmern: der Flughafen von Gaza-Stadt. Finanziert unter anderem von Deutschland und 1998 im Beisein des damaligen US-Präsidenten Bill Clinton eröffnet, wurde er von Israel Anfang der 2000er Jahre zerstört. Hintergrund war die sogenannte zweite Intifada, ein jahrelanger Aufstand der arabischen Palästinenser, bei dem auch Terroranschläge verübt wurden.
Ohne Rotorblätter
Im Zusammenhang mit der zweiten Intifada zerstörte Israel auch den Hubschrauber von Palästinenserpräsident und Friedensnobelpreisträger Jassir Arafat. Inzwischen ist das renovierte Wrack in Gaza-Stadt ausgestellt - weithin sichtbar auf ein Gerüst montiert.
Zikim Beach
Der Strand von Zikim zählt zu den touristischen Geheimtipps in Israel. Auf der einen Seite prächtige Dünen, auf der anderen der Blick aufs Mittelmeer. Und dazwischen: ein verlassener israelische Wachturm. Denn auch dieser malerische Flecken ist immer wieder Schauplatz des Nahostkonflikts. Der Strand liegt knapp drei Kilometer nördlich der Grenze zum Gazastreifen.
Gefährliche Überbleibsel
Auf dem Weg zu anderen beliebten Ausflugszielen kommt man in Israel auch manchmal an solchen Schildern vorbei. In den Golanhöhen warnen sie vor Landminen hinter dem Zaun. Im Sechstagekrieg 1967 besetzte Israel das Gebiet im Nordosten an der Grenze zu Syrien und annektierte es schließlich. Die meisten Staaten erkennen dies nicht an. Syrien beansprucht den Golan weiterhin für sich.
Panzer im Fluss
Ein syrischer Panzer rostet umgekippt im Jordan vor sich hin - im Naturreservat Banyas am westlichen Rand der durch Israel besetzten Golanhöhen. Seit 1974 überwachen UN-Friedenstruppen eine schmale Pufferzone in dem umstrittenen Gebiet. Der Status der Golanhöhen war ein Hindernis für die Friedensverhandlungen zwischen Israel und Syrien.
Kein Gebetsruf mehr
Eine Folge des Sechstagekrieges: Nur fünf Kilometer westlich der Pufferzone, auf vom Israel annektierten Gebiet, stand bis 1967 ein syrisches Dorf. Übrig geblieben ist die verlassene Moschee. Gepredigt wird hier nicht mehr. Nur Graffiti-Sprayer kommen noch ab und zu vorbei.
Langsame Rückeroberung durch die Natur
Dieser zugewachsene Bunker in den Golanhöhen zeugt ebenfalls von den Kampfhandlungen in dem Gebirgszug vor 52 Jahren. Während des Syrischen Bürgerkriegs wurde die Region erneut zu einem Brennpunkt - mit Raketenangriffen aus Syrien und Israel.
Briten in Palästina
Die Wurzeln des Nahostkonflikts reichen aber noch weiter zurück: Entsprechend einem 1916 geschlossenen Abkommen hatte Großbritannien das Völkerbundmandat für Palästina inne und hier Truppen stationiert. Dieses Wandgemälde an einem alten Bunker in Jerusalem zeigt britische Soldaten. Der Gefechtsstand von damals steht nun an einer stark befahrenen Kreuzung in Jerusalem.
Kriegsschauplatz wird Museumsort
Der sogenannte "Ammunition Hill" in Ostjerusalem hat viele Gefechte erlebt. Ursprünglich wurde der Hügel von der britischen Mandatsmacht genutzt, um Munition für die Polizei zu lagern. Jordanien eroberte das Areal 1948, Israel vertrieb die Jordanier 1967. Einige alte Schützengräben sind immer noch erhalten. Heute befindet sich auf dem Hügel ein Museum zum Sechstagekrieg.