Golden Globes für Clooney und Streep
16. Januar 2012Die Golden Globes gelten als Stimmungsbarometer für die Verleihung der Oscars, dem wichtigsten Preis der Filmbranche in Hollywood. Wer einen Golden Globe einheimst, hat gute Aussichten, im Februar auch mit einem Oscar bedacht zu werden. Daher war die Nacht zum Montag (16.01.2012) ein gutes Omen für den Stummfilm "The Artist", der gleich drei goldene Preise erhielt: als beste Komödie, für die beste Musik und für die schauspielerische Leistung des Hauptdarstellers Jean Dujardin. Sein wortloser Auftritt in der Hommage an die Stummfilm-Ära Hollywoods in den 1920er Jahren überzeugte den Verband der Auslandspresse, der den Preis vergibt. "The Artist" des französischen Regisseurs Michel Hazanavicius ging mit sechs Nomierungen ins Rennen.
Clooney im Hawaii-Hemd und Streep als "eiserne Lady"
Als bestes Drama wurde der Spielfilm "The Descendants" ausgezeichnet. Auch Hauptdarsteller George Clooney konnte sich für seine Darbietung in dem Film über den goldenen Globus freuen. Nach dem Tod seiner Frau kümmert er sich darin als gestresster Familienvater um die beiden Töchter. Dass er dabei stets bunte, kitschige Hawaii-Hemden trägt, störte die Jury offenbar nicht.
Der Preis für die beste weibliche Schauspielerin in einem Drama ging an Meryl Streep, die in "The Iron Lady" brillierte. Die siebenfache Globe-Gewinnerin spielt darin die ehemalige britische Premierministerin Margaret Thatcher. Für Streep war dies bereits ihre 26. Nominierung.
Einen weiteren Globe für schauspielerisches Können erhielt Michelle Williams, die in "My week with Marilyn" Hollywoods Filmgöttin Marilyn Monroe verkörperte. An sie ging der Preis in der Kategorie beste Nebenrolle in einer Kömodie. 52 Jahre zuvor gewann auch Monroe selbst einen Globe.
Scorsese als Regisseur geehrt
"Hugo Cabaret" heißt der neueste Film von Regietalent Martin Scorsese. Er erhielt dafür seinen dritten Golden Globe. Auch Kollege Woody Allen konnte sich freuen: Die Trophäe wurde an ihn für sein Drehbuch zu der Kömodie "Midnight in Paris" verliehen. In der romantischen Kömodie lässt Allen seinen Protagonisten humorvoll Abend für Abend ins Paris der 1920er Jahren reisen, wo er schließlich seine Berufung und anschließend eine neue Liebe findet.
Unter den Gewinnern des Abends befand sich auch Regie-Genie Steven Spielberg. Er nahm den dritten Golden Globe seiner Karriere mit nach Hause - dieses Mal für seinen aufwändigen Zeichentrickfilm "Die Abenteuer von Tim und Struppi". Alleskönnerin Madonna erhielt den Preis in der Sparte bestes Lied für "Masterpiece" aus ihrem Film "W.E.".
Kein Deutscher unter den Gewinnern
Die einzige deutsche Globe-Hoffnung, Michael Fassbender, ging leer aus. Der 34-Jährige wurde aufgrund seines schauspielerischen Könnens in dem Film "Shame" nominiert, in dem er einen Sexsüchtigen spielt. Es war seine erste Globe-Nominierung.
Autorin: Nicole Scherschun (dpa, afp, dapd)
Redaktion: Julia Elvers-Guyot