Stuttgarts Alt-OB Rommel tot
7. November 2013Der CDU-Politiker stand von 1974 bis 1996 an der Spitze der baden-württembergischen Landeshauptstadt. In dieser Zeit prägte er entscheidend die liberale Grundhaltung in der Stadt mit dem bundesweit höchsten Ausländeranteil. Bereits 1978 legte er als beispielhaft geltende Leitlinien zur Ausländer- und Integrationspolitik vor. Neben seiner politischen Arbeit hatte der für seinen trockenen schwäbischen Humor bekannte und beliebte Rommel mit vielen Schriften, Zeitungskolumnen und Büchern ein Millionenpublikum. Seit Mitte der 1990er Jahre litt der Alt-Oberbürgermeister an der Parkinson-Krankheit.
Vor mehr als 35 Jahren sorgte der Stuttgarter Oberbürgermeister bundesweit für Aufsehen: Damals setzte Rommel nach dem Selbstmord der RAF-Terroristen Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Jan Carl Raspe 1977 im Gefängnis von Stuttgart-Stammheim deren Beerdigung auf dem Dornhaldenfriedhof in der Landeshauptstadt durch. Dagegen hatte es massive politische Widerstände gegeben. Rommels blieb standhaft und betonte: "Am Grabe muss alle Feindschaft ein Ende haben."
Rommel war der Sohn von Generalfeldmarschall Erwin Rommel. Dieser hatte Adolf Hitler im Zweiten Weltkrieg treu gedient, wurde aber kurz vor Ende des Krieges wegen angeblicher Verwicklung in das Attentat auf den Nazi-Führer vom 20. Juli 1944 vom Regime zum Selbstmord gezwungen. Damals war sein Sohn Manfred 15 Jahre alt. Wegen anfänglicher Erfolge im Kampf gegen die britischen Truppen in Nordafrika erhielt Rommel den Spitznamen "Wüstenfuchs".
wl/kle (dpa)