Sudan: Erste Goethe-Mitarbeitende ausgeflogen
24. April 2023Ein fünfter Goethe-Mitarbeiter sei noch im Land und verlasse die umkämpfte Region derzeit auf dem Landweg, sagte die Sprecherin des Kulturinstituts, Jessica Kraatz Magri am Montag auf DW-Anfrage. "Wir hoffen, dass das gelingt." Unter den Geretteten ist auch der Leiter des Goethe-Instituts im Sudan, Maximilian Röttger, der inzwischen in Deutschland eintraf. Die Ankömmlinge seien erschöpft und ruhten sich vorläufig aus, so die Goethe-Sprecherin.
Die Sicherheitslage in Khartum, wo seit Tagen die Truppen rivalisierender Generäle gegeneinander kämpfen, sei weiter "extrem angespannt", die Situation für das verbliebene Personal bleibe "schwierig". Evakuiert würden lediglich Mitarbeitende mit deutscher Staatsangehörigkeit und ihre Familien, sagte die Goethe-Sprecherin, nicht jedoch die sudanesischen Angestellten des Goethe-Instituts in Khartum. Insgesamt beschäftigt das dortige Goethe-Institut 21 Menschen.
Nur Deutsche werden ausgeflogen
Gleiches gilt für die sudanesischen Beschäftigten der inzwischen geschlossenen deutschen Auslandsvertretung und der deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ). Es gebe lediglich einen "gesetzlichen Auftrag für die deutschen Staatsangehörigen", sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amts in Berlin. Bei drei Evakuierungsflügen wurden bislang mehr als 300 Personen außer Landes gebracht, wie die Bundeswehr mitteilte.
Noch am Freitag hatte die Goethe-Zentrale in München die Lage in Sudans Hauptstadt Khartum als "extrem unübersichtlich" bezeichnet. "Zum Glück sind alle 21 Mitarbeitenden, davon zwei Entsandte, bislang unversehrt", so die Goethe-Sprecherin auf DW-Anfrage. Jedoch verschlechtere sich die Versorgungslage zusehends: "Es gibt keinen Strom, Vorräte an Wasser und Lebensmitteln sind begrenzt."
Das deutsche Goethe-Institut ist im Sudan seit 1964 tätig. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit liegt auf Sprachkurs- und Prüfungsangeboten. Daneben unterhielt es bis zuletzt ein Kulturprogramm, das die Kulturschaffende des nordostafrikanischen Landes untereinander vernetzt und den internationalen Austausch fördert.