Fördergelder für Wiederaufbau von Aleppo
9. August 2016Auch wenn der Kampf um Aleppo noch andauert, kümmern sich syrische, deutsche und internationale Forscher bereits jetzt um den Wiederaufbau der Stadt. Die Gerda Henkel Stiftung fördert diese Projekte mit 750.000 Euro. Das Fördergeld geht an das Deutsche Archäologische Institut und an das Museum für Islamische Kunst der Staatlichen Museen - Stiftung Preußischer Kulturbesitz.
Unter dem Titel "Die Stunde Null – Eine Zukunft für die Zeit nach der Krise" bauen die Wissenschaftler eine Datenbank auf, in der sie die kriegsbedingten Schäden in Aleppo dokumentieren. Sie verbinden diese "Damage-Assessment"-Datenbank mit einem bereits vorhandenen Archiv, das vom Museum für Islamische Kunst und vom Deutschen Archäologischen Institut, dem sogenannten Syrian Heritage Archive Project, angelegt wurde. Mit Mitteln des Auswärtigen Amts waren hierfür 100.000 Fotos, Pläne und Karten zu syrischen Kulturgütern zwischen 2012 und 2016 digitalisiert worden. Neben der Datenbank werden die Forscher auch ein 3D-Modell des berühmten Basars von Aleppo erstellen, der weitgehend im Krieg zerstört wurde. Das Modell soll als Basis für die Diskussion zum Wiederaufbau dienen. Die nordsyrische Stadt zählte einst zu den UNESCO-Welterbestätten.
Die Projektteams in Deutschland bestehen vor allem aus syrischen Mitarbeitern und werden von syrischen Experten koordiniert. Sie werden von einem breiten Netzwerk aus syrischen Nachwuchswissenschaftlern und Fachleuten sowie internationalen und deutschen Experten unterstützt.
Seit 2015 setzt sich die Gerda Henkel Stiftung für den Erhalt des kulturellen Erbes in Krisengebieten ein. Die Stiftung aus Düsseldorf hat beispielsweise im Frühjahr 2016 für ein "Soforthilfeprogramm für Syrien" Fördermittel in Höhe von einer Million Euro zugesagt.
sek/so (dpa/gerda-henkel-stiftung.de)