Südasiens Schiffsfriedhöfe
Unter Lebensgefahr zerlegen Arbeiter aus Indien und Bangladesch ausgemusterte Schiffe. Das Fehlen von Umwelt- und Sicherheitsstandards macht das Abwracken konkurrenzlos billig. Eine Bilderstrecke von Tomaso Clavarino.
Alleingelassen
Ein junger Abwracker in Chittagong, Bangladesch. Rund ein Viertel aller Arbeit sind jünger als 18. Die Regierungen in Südasien schauen weg. Weder Arbeiter noch Umwelt werden geschützt.
Ausgebeutet
Jugendliche und Kinder bekommen weniger Lohn, obwohl sie oft länger arbeiten als ihre älteren Kollegen.
Ungeschützt
Helme, Sicherheitsschuhe oder Schutzbrillen gibt es keine. Es kommt regelmäßig zu schweren Verletzungen.
Verbrannt
Sheju liegt im Krankenhaus von Chittagong. Er hat schwerste Verbrennungen erlitten, als während der Arbeit in einem Schiff ein Feuer ausbrach.
Verstümmelt
Der ehemalige Abwracker Edris hat sein Bein bei der Arbeit auf dem Schiffsfriedhof verloren.
Vergiftet
Nicht nur die Arbeiter leiden. Im weiten Umkreis um die Schiffsfriedhöfe sind Boden und Grundwasser von Schweröl, Blei und Dutzenden anderer Giftstoffe verseucht.
Unumkehrbar
Die Zerstörung des Ökosystems ist so weit fortgeschritten, dass Landwirtschaft oder Fischerei kaum noch möglich sind.
Eingewandert
Im indischen Alang, dem größten Schiffsfriedhof der Welt, sind fast alle Arbeiter Migranten aus Nordindien. Sie leben in einfachen Hütten. Seit 2009 haben sie mehr als 2600 Schiffe zerlegt.
Spartanisch
Die Hütten der Arbeiter sind winzig. Es gibt weder Wasser noch Strom.
Ausgesetzt
Wenn es stark regnet, müssen die Abwracker ihre Arbeit unterbrechen. Ohne Schutz versammeln sie sich auf dem Deck eines Schiffswracks.
Fasziniert
Die Schiffsfriedhöfe ziehen nicht nur Arbeiter an. Auch Touristen kommen, um die morbide Schönheit der Wracks zu fotografieren.