Großmanöver im Japanischen Meer
1. April 2018An der jetzt gestarteten gemeinsamen Übungen "Foal Eagle" und "Key Resolve" nehmen rund 11.000 US-Soldaten und 290.000 südkoreanische Soldaten teil. In den Vorjahren fanden die Großmanöver im März statt. Diesmal wurden die militärischen Aktivitäten wegen der Olympischen Winterspiele und der anschließenden Paralympics im südkoreanischen Pyeongchang um einen Monat verschoben.
An der Übung "Foal Eagle" nehmen gewöhnlich Bodentruppen, Luftwaffe, Marine und Spezialtruppen teil. "Key Resolve" ist eine am Computer simulierte Übung. Die Übungen sollen den Angaben zufolge einen Monat dauern - sonst dauerten sie doppelt so lange. In diesem Jahr sollen nach Angaben des südkoreanischen Militärs zudem weniger strategische Waffen wie ein atomgetriebener Flugzeugträger zum Einsatz kommen.
Novum - Nordkorea reagiert nicht
Die Manöver hatten bisher regelmäßig Protest aufseiten der isolierten kommunistischen Führung in Nordkorea ausgelöst. Pjöngjang hatte in der Vergangenheit Südkorea und den USA vorgeworfen, mit ihren Militärübungen eine Invasion des Nordens zu proben. Diesmal hat sich die Führung in Pjöngjang nicht dazu geäußert.
Erst ein koreanischer Gipfel …
In den Konflikt der beiden seit Jahrzehnten verfeindeten koreanischen Staaten ist seit Jahresbeginn Bewegung
gekommen. Anlass waren die Winterspiele im Süden, die Nordkorea für eine Charmeoffensive nutzte. Am 27. April ist ein Treffen zwischen dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un und Südkoreas Präsident Moon Jae In geplant, im Grenzort Panmunjom. Die Zusammenkunft soll im sogenannten "Friedenshaus" auf der südkoreanischen Seite stattfinden. Kim wird somit der erste nordkoreanische Machthaber sein, der seit dem Ende des Koreakriegs 1953 südkoreanischen Boden betreten wird.
… dann ein Treffen mit dem US-Präsidenten
Im Mai soll dann ein Gipfeltreffen zwischen Kim und US-Präsident Donald Trump folgen. Zeitpunkt und Ort des Gipfels sind aber noch unklar. Ein Treffen zwischen dem "kleinen Raketenmann" - so Trump über Nordkoreas Machthaber - und dem "geistig umnachteten senilen Amerikaner" - so Kim über den US-Präsidenten - wäre die erste direkte Begegnung und eine Kehrtwende in dem Konflikt, in dem sich beide Staatschefs mit Beleidigungen und Drohungen überzogen und die Angst vor einem militärischen Konflikt geschürt haben.
Der Streit um das nordkoreanische Rüstungsprogramm war im vergangenen Jahr eskaliert - bis hin zu gegenseitigen Kriegsdrohungen zwischen den USA und Nordkorea. Das Militär des kommunistischen Staates hatte mehrfach Raketen sowie Anfang September eine weitere Atombombe getestet. Die Führung in Pjöngjang verstieß damit gleich gegen mehrere UN-Resolutionen.
qu/haz (afp, rtr, dpa)