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Türkei macht Jagd auf die PKK

19. Dezember 2015

Von Bürgerkrieg ist die Rede und von massiven Menschenrechtsverletzungen. Die Türkei geht vehement gegen die Kurden im Lande vor. Die Opferzahlen steigen.

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Türkei: Einsätze gegen die PKK
Bild: picture alliance/AA/Str

Bei der massiven Offensive der türkischen Armee in der Südosttürkei sind innerhalb von vier Tagen 102 Kämpfer der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK getötet worden. Das meldeten die Nachrichtenagenturen Anadolu und DHA am Samstagabend unter Berufung auf Sicherheitskreise. Nach Angaben der Armee erhöhte sich die Zahl der getöteten Soldaten auf zwei.

Bei den Gefechten starben der PKK-nahen Agentur Firat zufolge auch acht Zivilisten, darunter zwei Jugendliche. Ministerpräsident Ahmet Davutoglu hatte vor wenigen Tagen angekündigt, die PKK werde "Viertel um Viertel, Haus um Haus und Straße um Straße" bekämpft. Der Konflikt zwischen der Regierung und der PKK eskaliert seit dem Zusammenbruch einer Waffenruhe im Juli.

Grünen-Chef Cem Özdemir warf der politischen Führung in der Türkei Menschenrechtsverletzungen im Kampf gegen die PKK vor. "Es wird eine Art Krieg geführt gegen die eigene Bevölkerung", sagte Özdemir der Deutschen Presse-Agentur in Istanbul. Die gegen die PKK im kurdisch dominierten Südosten der Türkei eingesetzten türkischen Spezialkräfte hätten völlig freie Hand. "Sie können verhaften, wen sie wollen, foltern, wen sie wollen, töten, wen sie wollen. Da kann man nicht von Menschenrechten oder Rechtstaatlichkeit sprechen."

Tagelange Ausgangssperren

Özdemir kritisierte auch die tagelangen Ausgangssperren, die die islamisch-konservative Regierung seit dem Sommer immer wieder über Teile der Kurdengebiete verhängt. "Kollektivstrafen für die Bevölkerung widersprechen grundlegenden rechtsstaatlichen Prinzipien und sind verbrecherisch", so Özdemir.

ml/SC (dpa/rtr)