Tabellenspitze in Sicht
17. Oktober 2013Erst der FC Bayern, dann Borussia Dortmund und dann kommt in der Fußball-Bundesliga lange nichts. So sieht es mancher Fußballexperte. Der dritten Kraft im deutschen Fußball, Bayer Leverkusen, könnte es zum Auftakt des 9. Spieltages (Freitag, 18.10.2013, 20:30 Uhr MESZ) allerdings gelingen, aus dem Schatten der beiden Champions-League-Finalisten herauszutreten und an die Tabellenspitze der Fußball-Bundesliga zu springen - wenn auch nur für eine Nacht. Hoffenheim ist so etwas wie ein Lieblingsgegner: Nur einen Punkt in zehn Spielen haben die Hoffenheimer gegen Leverkusen geholt, noch weniger als gegen die Bayern. "Wenn wir an Spiele gegen Hoffenheim zurückdenken, dann immer an gute Fußballspiele mit einem sehr guten Ausgang für uns", erinnert sich Mittelfeldspieler Stefan Reinartz. "Ich denke, dass entscheidend sein wird, dass wir einfach kein Gegentor bekommen. Oder möglichst wenige."
Hoffenheim, derzeit Tabellenzehnter, hat zwar ein ausgeglichenes Torekonto, das weist aber insgesamt 40 Treffer auf: 20 geschossen, 20 kassiert. Deshalb ist die Mannschaft von Trainer Markus Gisdol auch so schwer auszurechnen: Zwei Siege, zwei Niederlagen, vier Unentschieden hat es in dieser Saison schon gegeben. "Leverkusen ist kein Angstgegner. Wir sind hier in einer neuen Konstellation", erklärte Gisdol. "Ich freue mich auf das Spiel, die Mannschaft freut sich auf das Spiel, weil wir uns mit einem Topgegner messen können. Mal sehen, was die uns aufzeigen."
Eine Serie könnte aber reißen: 1899 ist zu Hause noch ungeschlagen, Leverkusen seit vier Spielen ohne Niederlage. "Es wird ein schwieriger Kampf", vermutet Leverkusens Coach Sami Hyypiä. Hoffenheim sei eine gefährliche Mannschaft, warnte der Cheftrainer und betonte mit Blick auf die Tabelle, dass es ganz egal sei, wo man in diesen Wochen stehe. "Im Oktober bekommt man keinen Preis für den ersten Platz. Das Wichtigste ist, dass wir die drei Punkte bekommen."
Bayern zelebriert Liga-Dominanz
Tabellenführer Bayern München greift am Samstagnachmittag in das Bundesligageschehen ein und will seine Spitzenposition sichern. Noch keine Mannschaft hat es geschafft, die Bayern in der aktuellen Bundesliga-Saison zu besiegen. Nun geht es gegen den ehemaligen "Angstgegner" Mainz 05. Dessen Trainer Thomas Tuchel hat ein Motto gegen die anscheinend übermächtigen Bayern ausgegeben: "Rein schleichen, Punkt klauen, raus schleichen."
Der Tabellendritte Borussia Dortmund empfängt Hannover 96. Dabei muss Trainer Jürgen Klopp auf zahlreiche Verletzte und den gesperrten Mats Hummels verzichten. "So etwas kommt vor. Das ist echt doof, aber auch nicht zu ändern, aber wir haben im Umgang damit auch schon etwas Erfahrung. Wir werden nicht heute schon nach Ausreden suchen." Auch Dortmunds Rivalen Schalke 04 plagen Verletzungssorgen. So fallen im Spiel bei dem zuletzt siegreichen Schlusslicht Eintracht Braunschweig mit Klaas-Jan Huntelaar, Timo Hildebrand und Kevin-Prince Boateng gleich drei Stammkräfte aus.
Ohne Trainer macht sich der 1. FC Nürnberg auf den Weg zu Eintracht Frankfurt. Interimscoach Roger Prinzen erwartet eine "Reaktion" von der Mannschaft, die auf dem Relegationsplatz steht. Einen Platz darunter rangiert der SC Freiburg, der in Bremen antreten muss. Werders Sebastian Prödl erwartet eine "unangenehme Mannschaft und ein ganz schwieriges Spiel. Ein Spiel auf Augenhöhe, weil ich die Freiburger stärker sehe als ihre aktuelle Tabellenposition. Sie werden uns über 90 Minuten nicht in Ruhe lassen, darauf müssen wir uns einstellen."
Im Topspiel am Samstagabend (18:30 Uhr MESZ) bekommt es Aufsteiger Hertha BSC mit Borussia Mönchengladbach zu tun, das zuletzt den BVB besiegt hatte und nun auf Rang vier firmiert. Hertha schnuppert als Tabellensechster ebenfalls internationale Luft. Am Sonntag wird der 9. Spieltag durch die Partien Hamburger SV gegen den VfB Stuttgart und FC Augsburg gegen den VfL Wolfsburg komplettiert.