Tauchroboter sollen Ölpest verhindern
26. April 2010Im Golf von Mexiko laufen die Bemühungen auf Hochtouren, eine Umweltkatastrophe zu verhindern. Mit Hilfe von vier Mini-U-Booten versuchen Experten, den Austritt von Rohöl in 1500 Meter Tiefe zu stoppen. "Im Prinzip versuchen sie, einen Korken in eine Champagnerflasche zu stecken", sagte ein Ingenieur.
Mehrere schwere Explosionen auf der "Deepwater Horizon" hatten am vergangenen Dienstag dazu geführt, dass die vom britischen Ölkonzern BP geleaste Bohrinsel im Golf von Mexiko in Brand geriet und schließlich sank. Wie es zu den Explosionen kam, ist noch immer unklar.
Ölteppich wird immer größer
Die Ölpest bedroht die Küsten der US-Bundesstaaten Louisiana, Alabama und Mississippi. Dort befindet sich ein Ökosystem mit Wasservögeln, Garnelen und Austernbänken. Die Küstenwache sprach von einem "ernstzunehmenden Ölteppich", der mittlerweile eine Fläche von mehr als 1000 Quadratkilometern umfasst, in weiten Teilen aber nur dünn sein soll.
Untersuchungen am Wochenende ergaben, dass an zwei verschiedenen Stellen der Bohrinsel Öl austritt. Zum einen am letzten Bohrloch der Plattform und zum anderen an einer Verbindung, die zu dem Bohrloch führt. Experten schätzen, dass etwa 160.000 Liter pro Tag ins Meer gelangen.
Zum Zeitpunkt des Unglücks befanden sich 126 Arbeiter auf der Plattform. Nach Angaben von BP konnten 115 gerettet werden, die anderen elf gelten noch immer als vermisst. Hoffnung, dass sie überlebt haben, besteht allerdings keine mehr. Deswegen wurde die Suche nach ihnen eingestellt.
Erinnerungen an 1989
Umweltschützer warnten vor der größten Ölkatastrophe seit dem Untergang des Tankers "Exxon Valdez" im Jahr 1989. Damals hatten rund 50.000 Tonnen Öl die Küste im Süden Alaskas auf einer Länge von fast 2000 Kilometern verseucht. Es war die schlimmste Ölpest in der Geschichte der Vereinigten Staaten.
Autorin: Sina Schlimmer (ap, dpa)
Redaktion: Christian Walz / Eleonore Uhlich