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Tausende Frauen demonstrieren gegen Sexismus

12. März 2016

Keine rassistischen Vorurteile: "Sexismus ist nicht nach Deutschland eingewandert", hieß es auf Transparenten in Köln. Auf der Kundgebung wurden klare Forderungen gestellt - auch an die Adresse der Juristen.

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Demonstrantinnen mit Plakaten "Sexismus = Deutsche Leidkultur" (sic!) (Foto: Imago/Eibner)
Bild: Imago/Eibner

Mehrere tausend Frauen aus ganz Deutschland haben in Köln gegen Sexismus und Rassismus demonstriert. Sie verlangten unter anderem eine Verschärfung des Sexualstrafrechts. Aus Anlass des Weltfrauentages hatten Parteien, Frauenrechtsorganisationen, Antirassismusgruppen, Flüchtlingsinitiativen und Wissenschaftler zu der Kundgebung aufgerufen.

Eine genaue Teilnehmerzahl konnten zunächst weder die Veranstalter noch die Kölner Polizei nennen, es wurde mit insgesamt bis zu 5.000 Demonstrantinnen und Demonstranten gerechnet. Teilnehmergruppen reisten unter anderem aus Frankfurt am Main, Karlsruhe, Berlin, Hamburg, Dortmund, Essen und Düsseldorf an. Hintergrund des Demonstrationszuges vom Dom durch die Kölner Innenstadt waren die Übergriffe auf Frauen in der Silvesternacht, die nach Erkenntnissen der Ermittler überwiegend von Nordafrikanern verübt wurden.

"Unser Feminismus ist antirassistisch"

Sprecherinnen der Kundgebung unter dem Motto "Unser Feminismus ist antirassistisch - reclaim feminism!" kritisierten, dass es nach den Vorfällen rasch nicht mehr um Sexismus, sondern um "die Verschärfung des Asylrechts, Abschottung und Abschiebung möglicher Täter" gegangen sei. "Sexismus ist nicht nach Deutschland eingewandert, er ist hausgemacht", hieß es auf Transparenten und Spruchbändern. Sexismus finde "schon immer, ständig und überall" statt.

Beklagt wurde zudem, dass nach gegenwärtiger Rechtslage bei einer Vergewaltigung belegt werden müsse, dass sich die Frau ausreichend gewehrt habe. Faktoren wie Angst, akute Bedrohung durch den Täter oder Schockstarre der Opfer würden nicht berücksichtigt.

Sexueller Missbrauch von Flüchtlingsfrauen

Sprecherinnen kritisierten auch sexuellen Missbrauch und die Belästigung von Flüchtlingsfrauen durch Sicherheitskräfte in Unterkünften. Zudem fehle es dort an Privatsphäre und Rückzugsräumen für Frauen. Nötig seien sichere und möglichst dezentrale Unterkünfte sowie psychosoziale Unterstützungsangebote für die Betroffenen.

jj/sti (epd, ksta)