Syrer kehren in ihre Häuser zurück
7. Juli 2018Dies teilte die in Großbritannien ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Aber längst nicht alle Flüchtlinge trauen der Feuerpause. Viele fürchten sich weiterhin vor einer Rückkehr in die jetzt von der Regierung kontrollierte Region.
Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte steht den bewaffneten Regierungsgegnern nahe, ihre von Aktivisten in Syrien stammenden Angaben können nur schwer überprüft werden. Das UN-Büro für die Koordinierung humanitärer Hilfe (OCHA) erklärte, ihm lägen zunächst keine Zahlen über das Ausmaß der Rückkehr vor.
Entwaffnung von Rebellen
Regierung und Rebellen im Süden Syriens hatten zuvor nach Verhandlungen unter russischer Vermittlung eine Waffenruhe mit sofortiger Wirkung vereinbart. Die Rebellen müssen demnach ihre Waffen abgeben, ihre Kämpfer abziehen und die Kontrolle der Grenze zu Jordanien an die Regierung abgeben.
In den vergangenen drei Wochen hatte eine große Offensive von syrischer und russischer Armee die Rebellen in Südsyrien zunehmend in Bedrängnis gebracht. Die heftigen Angriffe, auch aus der Luft, trieben nach UN-Angaben mehr als 320.000 Menschen in die Flucht.
Nach Angaben der staatlichen syrischen Nachrichtenagentur Sana sieht das Abkommen vor, dass die Aufständischen "in allen Städten und Ortschaften ihre schweren und mittleren Waffen übergeben". Jene Kämpfer, die damit nicht einverstanden sind, sollen den Angaben zufolge mit ihren Familien den Süden Syriens verlassen und in die von Rebellen kontrollierte nordwestliche Provinz Idlib gebracht werden.
Die Kernpunkte der nun erzielten Vereinbarung - das Niederlegen der Waffen und sicheres Geleit für Rebellen - waren bereits in früheren Abkommen zwischen der Regierung und Rebellen in anderen Landesteilen angewendet worden. Nach und nach hat die Regierung von Präsident Baschar al-Assad so die Kontrolle über größere Teile des Landes zurückgewonnen.
Symbolischer Erfolg für Assad
Die Rückeroberung von Daraa wäre für die Regierung ein auch symbolisch bedeutsamer Sieg. In der Provinz begannen im März 2011 die Proteste gegen Assad. Sie weiteten sich zu einem landesweiten Konflikt aus, in dessen Verlauf seither mehr als 350.000 Menschen getötet wurden.
cgn/hk (afp, dpa)