Tempelberg-Verwaltung setzt Boykott fort
25. Juli 2017Die muslimische Verwaltung der Gebetsstätten auf dem Tempelberg hält an ihrem Protest fest. Die Gläubigen sollten erst dann wieder auf den Tempelberg gelassen werden, wenn "die Situation wiederhergestellt ist, die es vor dem 14. Juli gegeben hat", erklärte die Wakf-Stiftung. An dem Tag hatten drei arabische Attentäter zwei israelische Polizisten erschossen. Die Angreifer wurden getötet. Israels Behörden sperrten daraufhin kurzzeitig den Zugang zum Tempelberg und errichteten die umstrittenen Metalldetektoren.
Seither weigerten sich tausende muslimische Palästinenser, durch die Detektoren zu gehen und in der heiligen Al-Aksa-Moschee auf dem Tempelberg zu beten. Stattdessen beteten sie vor dem Löwentor, einem der Eingänge zur Jerusalemer Altstadt. Sie sahen in der Verschärfung der Zugangskontrollen einen Versuch Israels, seine Kontrolle über den Tempelberg auszuweiten und riefen deshalb zum Boykott auf.
Hochauflösende Kameras
Israels Sicherheitskabinett hatte neben dem Abbau der umstrittenen Detektoren gleichzeitig beschlossen, hochauflösende Kameras in der Altstadt von Jerusalem zu installieren. Die Polizei und das Ministerium für Öffentliche Sicherheit sollen umgerechnet rund 24 Millionen Euro erhalten, um das neue System, das eine Gesichtserkennung beinhalten soll, innerhalb der nächsten sechs Monate aufzubauen. Bis dahin soll die israelische Polizei ihre Präsenz auf dem Tempelberg verstärken, um die Sicherheit der Besucher zu gewährleisten.
se/jj (afp, ap, dpa, rtr, kna)