Ter Stegen in Gladbach auf dem Absprung
6. Januar 2014
Das neue Fußballjahr hat für Borussia Mönchengladbach mit der erwartet schlechten Nachricht von Marc-André ter Stegen begonnen. Der Tabellendritte der Bundesliga muss sich für die kommende Saison nach einem neuen Torhüter umschauen. Wenige Stunden vor dem offiziellen Trainingsstart am Montag ließ ter Stegen seinen Club wissen, dass er das vorliegende Angebot zur Verlängerung seines im Juni 2015 auslaufenden Vertrags nicht annehmen wird. Der 21-Jährige wechselt im Sommer nun voraussichtlich zum FC Barcelona, bestätigt ist das aber noch nicht.
"Es war eine harte Entscheidung, die mir nicht leichtgefallen ist. Ich habe lange nachgedacht", sagte der Torhüter nach dem Training. Mit Tränen in den Augen versagte ihm die Stimme. "Ich hoffe, dass die Fans das verstehen. Ich habe dem Club viel zu verdanken", meinte ter Stegen. Mehr könne er im Moment nicht sagen. Die Nachricht traf den Verein nicht aus heiterem Himmel. "Das überrascht uns nicht", erklärte Sportdirektor Max Eberl. "Ein Spieler mit solchen Fähigkeiten wird gejagt. Das ist normal."
Baumann und Sommer mögliche Nachfolger
Ter Stegen wird die Borussia ein Jahr vor Vertragsende verlassen und dem Club wohl eine Ablösesumme im zweistelligen Millionenbereich bescheren. Eberl betonte zwar, dass der Torhüter keine Ausstiegsklausel habe. Vermutlich gibt es aber eine mündliche Absprache für den nun eintretenden Fall. Eine offizielle Anfrage aus Barcelona oder von einem anderen Verein liegt der Borussia nicht vor. Angeblich sei auch Juventus Turin interessiert, auch englische Clubs wurden immer wieder als mögliche Interessenten genannt.
Der gebürtige Mönchengladbacher ter Stegen spielt seit fast 17 Jahren für die Borussia und stieg vor drei Jahren unter Trainer Lucien Favre zum Stammtorwart auf. Später schaffte er sogar den Sprung in die Nationalmannschaft. "Uns verlässt ein Torhüter mit überragenden Fähigkeiten", sagte Eberl. Nun müsse man sich im Sommer einen neuen Schlussmann suchen, meinte Gladbachs Sportdirektor. Oliver Baumann vom SC Freiburg und Yann Sommer vom FC Basel sind zwei mögliche Kandidaten. "Wir werden eine gute Lösung finden wie vor zwei Jahren, als wir auch alles gut aufgefangen haben", sagte Eberl, ohne Namen zu nennen oder zu bestätigen. Man müsse sich jetzt zunächst einmal auf die Rückrunde konzentrieren, betonte Eberl. "Und dabei spielt Marc-André ter Stegen eine wichtige Rolle."
asz/sn (sid, dpa)