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Ein Toter bei Schießerei während Debatte über Islam

14. Februar 2015

Bei einer Schießerei in Kopenhagen während einer Diskussion über Meinungsfreiheit und Islam ist laut Polizei mindestens ein Mensch getötet worden. Ziel des Anschlags war der Karikaturist Vilks. Er blieb unverletzt.

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Schauplatz der Schießerei in Kopenhagen
Bild: picture alliance/Scanpix Denmark/M. OEgendal

Wie die Polizei in der dänischen Hauptstadt weiter mitteilte, wurden außerden drei Beamte verletzt. Die Schützen hätten in einem Fahrzeug entkommen können. Laut dänischen Medien wird nach zwei mutmaßlichen Tätern gefahndet. Sie sollen von außen mit automatischen Waffen auf das Kulturzentrum gefeuert haben, in dem die Diskussion über Kunst, Gotteslästerung und Meinungsfreiheit stattfand. In den Fenstern des Hauses sind zahlreiche Einschusslöcher zu sehen. Augenzeugen berichteten von Panik und Chaos während und nach dem Angriff.

Wie bei 'Charlie Hebdo'

An der Debatte nahm neben Lars Vilk auch der französische Botschafter in Kopenhagen, Francois Zimeray, teil. Sie blieben unversehrt. Zimeray sagte der Nachrichtenagentur AFP: "Sie haben uns von außen beschossen. Dahinter steckte dieselbe Absicht wie bei 'Charlie Hebdo' - außer, dass es ihnen nicht gelang hereinzukommen."

Kugeln seien durch Türen gedrungen, alle Anwesenden hätten sich auf den Boden geworfen. Nach seiner Einschätzung wurden mindestens 50 Schüsse abgefeuert, fügte der Botschafter hinzu. Die Polizisten sprachen nach seinen Angaben sogar von 200 Schüssen.

Der französische Außenminister Laurent Fabius verurteilte den "Terrorangriff" in aller Schärfe. Der Elysée-Palast kündigte an, dass Innenminister Bernard Cazeneuve nach Kopenhagen fliegen werde. Islamische Extremisten hatten im Januar in Paris die Redaktion der Satire-Zeitschrift "Charlie Hebdo" überfallen und zwölf Menschen erschossen.

Vilk trat bei der Veranstaltung als Redner auf. Er war bereits mehrfach Ziel von Extremisten. Im Mai 2010 warfen zwei Männer Benzinflaschen durch ein Fenster in das Haus des Karikaturisten. 2007 war auf den Zeichner im Internet von einem Al-Kaida-Ableger im Irak ein Kopfgeld von 150.000 Dollar ausgesetzt worden. Der schwedische Künstler hatte eine Zeichnung mit dem Propheten Mohammed als Hund ausgestellt.

Mordkomplott 2008 gescheitert

Lars Vilks (Foto: dpa)
Lars VilksBild: picture-alliance/dpa

Im Januar 2014 wurde in den USA die Amerikanerin Colleen LaRose alias "Dschihad Jane" zu zehn Jahren Haft verurteilt, weil sie nach Überzeugung des Gerichts zusammen mit islamistischen Verschwörern Vilks töten wollte. Das Mordkomplott wurde damals nicht ausgeführt. LaRose sei 2008 zwar nach Europa gereist, aber ein Treffen mit den Drahtziehern der Verschwörung kam nicht zustande, hieß es. Die Frau sei dann in die USA zurückgekehrt und später festgenommen worden.

An der Fahndung nach den flüchtigen Tätern beteiligt sich auch die deutsche Bundespolizei. Die dänischen Sicherheitsbehörden hätten um diese Unterstützung gebeten, teilte ein Sprecher mit. Es gehe um verstärkte Kontrollen und
Fahndungsmaßnahmen im Grenzraum zwischen Deutschland und Dänemark.

wl/nem (dpa,rtre)