Terroristen töten zahlreiche schiitische Pilger
20. Januar 2011Auf dem Höhepunkt der schiitischen Pilgerfahrt in die irakische Stadt Kerbela haben Terroristen ein Blutbad angerichtet. Nach Polizeiangaben wurden am Donnerstag (20.01.2011) mindestens 50 Menschen getötet, als an Kontrollpunkten auf dem Pilgerweg außerhalb der Stadt mehrere Autobomben detonierten. Mehr als 180 Menschen seien verletzt worden.
Die Bomben seien etwa zur gleichen Zeit an der Straße nach Bagdad und an der Straße, die in die Stadt Nadschaf führt, detoniert, sagte der Chef des Provinzrates von Kerbela, Mohammed Hamid el Mussawi. Der erste Anschlag habe sich um 15.00 Uhr Ortszeit ereignet, der zweite etwa 20 Minuten später.
Bereits am Donnerstagvormittag waren bei zwei Anschlägen in einem Vorort von Bagdad und in Kanaan zwei Menschen getötet und elf weitere verletzt worden. In den vergangenen Tagen hatte es auch andernorts im Irak Attentate auf Pilger gegeben.
In der 100 Kilometer südlich von Bagdad gelegenen Stadt Kerbela versammeln sich in diesen Tagen Hunderttausende schiitische Pilger, um an das Ende der 40-tägigen Trauerzeit für den 680 n.Chr. getöteten Imam Hussein zu erinnern. Viele Schiiten nehmen die Wallfahrt zum Schrein des Imam zu Fuß auf sich. Hussein war ein Enkel des Propheten Mohammed, der von den Schiiten als Märtyrer verehrt wird.
Autorin: Naima El Moussaoui (afp, dpa)
Redaktion: Hajo Felten