Tesla sieht sich auf Kurs
23. Februar 2017
Um seine ambitionierten Ziele mit Tesla zu erreichen, nimmt Tech-Milliardär Elon Musk viel Geld in die Hand und auch rote Zahlen in Kauf. Immerhin konnte der Verlust im vierten Quartal auf 121 Millionen Dollar gedrückt werden. Im Jahr zuvor summierten sich die Miesen noch auf 320 Millionen Dollar. Die Umsätze wuchsen überraschend stark um 88 Prozent auf 2,3 Milliarden Dollar.
Musk hat sich einen ambitionierten Zeitplan für seinen Angriff auf den Massenmarkt gesetzt. Man sei auf Kurs, die Produktion des "Model 3" im Juli anlaufen zu lassen, verkündete Tesla nach US-Börsenschluss. Im September solle der erste Mittelklasse-Stromer dann in die Serienfertigung gehen. Musk geht mit dem ersten Tesla, der sich mit einem Preis von rund 35.000 Dollar an die breite Masse wendet, ein hohes Risiko ein. Mit Hilfe des "Model 3" soll die Jahresproduktion bis 2018 auf 500.000 und bis 2020 auf eine Million Elektroautos steigen. Im vergangenen Jahr fertigte das Unternehmen noch knapp 84.000 Fahrzeuge.
Bisher konnte Tesla die strengen zeitlichen Vorgaben seines Chefs nicht immer einhalten. Doch die Anleger zeigen sich zuversichtlich: Angesichts der Quartalszahlen und der Bestätigung der "Model 3"-Pläne stieg die Aktie nachbörslich um rund drei Prozent. Wie groß die Hoffnungen der Investoren sind, zeigt sich auch daran, dass der Kurs seit Jahresbeginn schon um fast 30 Prozent zugelegt hat.
In den Quartalszahlen sind zum ersten Mal auch Erlöse der im November geschluckten Ökostrom-Firma SolarCity enthalten. Durch die Übernahme können die Solaranlagen in Teslas Energiesparte eingegliedert werden. Das Unternehmen bietet seit vergangenem Jahr Stromspeicher für Haushalte und Unternehmen an und will nach der Autoindustrie auch den Energiemarkt aufmischen. Musk verspricht Anlegern den ersten vollintegrierten und nachhaltigen Energiekonzern der Welt.
Ein wichtiger Teil der langfristigen Strategie ist die riesige Batteriefabrik "Gigafactory" in Nevada, die Tesla im vergangenen Sommer eröffnete. Im Januar begann dort die Zellfertigung, das Projekt ist der Schlüssel, um einmal im großen Stil Elektroautos für den Massenmarkt fertigen zu können.
rb/rk (ap, dpa)