Testflug von Virgin-Rakete gescheitert
26. Mai 2020Die 21,34 Meter lange Rakete namens "LauncherOne" sollte in rund 10.000 Metern Höhe von einer modifizierten Boeing 747 namens "Cosmic Girl" horizontal in Richtung Weltraum abgeschossen werden. Der umgebaute Jumbo-Jet sei planmäßig mit der am Bauch montierten Trägerrakete vom Luft- und Raumfahrthafen Mojave in Kalifornien gestartet, kurz nach dem Ausklinken der Rakete sei der Versuch beendet worden und die Virgin Orbit versank im Pazifik. Von Seiten des Unternehmens hieß es, die Landung sei ohne Komplikationen verlaufen.
"Eine Anomalie trat in einer ersten, frühen Phase auf. Wir werden mehr erfahren, wenn unsere Ingenieure die Unmengen von Daten analysiert haben, die wir heute gesammelt haben", teilte das Unternehmen mit. Bei dem Test sei niemand verletzt worden.
Sechs Jahre Entwicklungszeit
Wie der Technologieblog "The Verge" berichtet, war dies nach sechsjähriger Entwicklungszeit der erste Versuch, eine Rakete in die Umlaufbahn zu schicken.
Die Rakete kann kleine bis mittlere Nutzlasten, die in etwa der Größe von Waschmaschinen entsprächen, ins All zu befördern. Sie wird nicht aufrecht vom Boden aus in den Weltraum geschossen, sondern ist unter einem Flügel der Boeing 747 montiert. Die Boeing bringt die Virgin Orbit auf eine Höhe von rund 10.600 Meter. Von soll dann die Virgin Orbit in die Umlaufbahn gelangen.
Rivalen im Kosmos
Virgin Orbit ist mit Bransons Weltraumtourismus-Unternehmen Virgin Galactic verbunden. Dieses Unternehmen hat das Ziel, Flüge ins Weltall für Kunden durchzuführen. Virgin Galactic befindet sich in einem harten Wettbewerb mit Rivalen wie Blue Origin von Amazon-Gründer Jeff Bezos oder SpaceX von Tesla-Chef Elon Musk, die ebenfalls Touristen in den Weltraum befördern wollen.
SpaceX hat unterdessen von der US-Weltraumbehörde NASA grünes Licht für den ersten bemannten Flug zur Internationalen Raumstation ISS erhalten. Nach mehreren Tests gebe es nun, sofern das Wetter mitspielt, "das 'Go' für den Start einer Mission, die den USA die bemannte Raumfahrt zurückgeben wird", schrieb die NASA auf Twitter.
cgn/sam (afp, dpa, rtr)