Thailand: Wiedergeburt eines Naturparadieses
Durch den Massentourismus stand die Maya Bay auf den thailändischen Ko Phi Phi-Inseln kurz vor der ökologischen Katastrophe. Nach dreijähriger Sperrung dürfen ab 2022 wieder Touristen kommen - unter strengen Auflagen.
Chance für die Natur
Die Corona-Pandemie hat die Menschheit hart getroffen - für die Natur ist sie jedoch eine Chance zur Erholung. Während der Reiseverkehr zum Erliegen kam und die Welt stillstand, fand in den türkisfarbenen Gewässern der thailändischen Ko Phi Phi-Inseln eine sanfte Wiedergeburt statt.
Massive Umweltschäden
Ein Teil des Naturparadieses konnte allerdings schon vor Corona nicht mehr besucht werden: Die thailändische Regierung hatte 2018 wegen massiver Umweltschäden ein Besuchsverbot der berühmten Maya-Bucht auf der Insel Ko Phi Phi Le für Touristinnen und Touristen verhängt.
Traumbucht mit Hollywood-Charme
Vor der Pandemie zog der Ko Phi Phi-Nationalpark mit seinen weißen Sandstränden und Korallenriffen mehr als zwei Millionen Besucherinnen und Besucher pro Jahr an. Die Maya Bay, umgeben von hoch aufragenden, baumbewachsenen Klippen, war Drehort des Films "The Beach" mit Leonardo DiCaprio - und wurde dank ihres Hollywood-Ruhms von Besucherströmen überrannt, bis zu 6000 Menschen kamen täglich.
Überranntes Paradies
Die Menschenmassen hatten unweigerlich negative Auswirkungen auf die empfindliche Ökologie des Gebiets. "Der Korallenbewuchs ist in etwas mehr als zehn Jahren um mehr als 60 Prozent zurückgegangen", sagte Thon Thamrongnawasawat von der Kasetsart University der Nachrichtenagentur AFP. Thon überzeugte 2018 die Behörden, einen Teil der Bucht zu schließen.
Wissenschaft und Natur nutzen die Pause
Dann kam die Pandemie: Die Besucherzahlen sanken aufgrund der strengen Reisevorschriften Thailands praktisch auf Null. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nutzen die Zwangspause, um die Inselgruppe sanft zu renaturieren. Auf dem Bild ist zu sehen, wie Meeresbiologe Kullawit Limchularat und sein Team vorsichtig einen jungen Bambushai freisetzen: Die Riffe sollen wieder bevölkert werden.
Fische und Schildkröten kehren zurück
Mehr als 40 Prozent der in der Maya-Bucht neu angepflanzten Korallen haben überlebt. Und auch von den anderen Meeresbewohnern gibt es gute Nachrichten: Dutzende von Schwarzspitzenhaien, Echten Karettschildkröten und Walhaien sind bereits zurück gekehrt. “Alles deutet darauf hin, dass es mehr Fortpflanzung gibt, insbesondere bei den Haien, die ruhige Gewässer besonders schätzen", sagt Thon.
"Wir wollen auch helfen"
Langsam kommt der Tourismus auf den Ko Phi Phi-Inseln wieder in Gang. Noch kommen hauptsächlich Einheimische, doch allmählich besuchen auch wieder ausländische Touristen die Inseln. "Wir sind nicht nur gekommen, um in dem türkisfarbenen Wasser zu tauchen. Wir wollen auch helfen", sagte ein französischer Tourist AFP. Er fände es fantastisch, wenn die Inseln so ruhig blieben.
Neustart für den Tourismus
Am 1. Januar 2022 ist es so weit: Dann sollen Touristinnen und Touristen auch den Traumstrand der Maya-Bucht wieder betreten dürfen. Mit der Wiedereröffnung soll die Anzahl der Besucher in der "The Beach"-Bucht begrenzt werden.
Modell für nachhaltigen Tourismus
Täglich sollen höchstens 300 Touristinnen und Touristen die malerische Maya-Bucht besuchen. Auch Touristenboote - wie hier in der benachbarten Pi Leh Bay - dürfen nicht mehr in die Lagune einfahren. Thailand hofft, die Ko Phi Phi-Inseln so zum Vorbild für ein neues, nachhaltigeres Tourismusmodell zu machen.