Tim Burton: im Zeichen des Surrealismus
Er ist einer der außergewöhnlichsten Filmregisseure des modernen US-Kinos. Doch Tim Burton steht nicht nur hinter den Kameras. Sein malerisches, zeichnerisches und plastisches Werk ist jetzt im Max-Ernst-Museum zu sehen.
Ein Blick in Tim Burtons Kopf
Wie die Welt in Tim Burtons Phantasie aussieht, das zeigen nun seltene Zeichnungen, Ölgemälde und Kritzeleien des Kultregisseurs. Zu sehen sind die Bilder im Max-Ernst-Museum. Die Ausstellung "The World of Tim Burton" zeigt auch den Weg von der Kritzelei auf einer Serviette bis hin zum Storyboard. Seine Bilder, wie die Filme auch, sind "burtonesk".
So surreal wie Max Ernst
Die Verwandtschaft zum deutschen Surrealisten Max Ernst, der 1891 in der Kleinstadt Brühl bei Köln geboren ist, ist augenfällig. So erinnert beispielsweise Tim Burtons Ölgemälde "Blue Girl with Wine" aus dem Jahre 1997 stark an die Bilder und Kunstwerke der Surrealisten.
Von Tokio nach Brühl
Dass sich das Museum in Brühl die Tim-Burton-Ausstellung sichern konnte und als einziges deutsches Haus das Werk des US-Amerikaners zeigt, gilt als Coup. Schließlich war die Schau zunächst im "Museum of Modern Art" zu sehen, zog dann u.a nach Toronto, Melbourne, Prag und Tokio weiter und ist nach der Deutschland-Stippvisite in Brasilien zu bewundern.
Die zweite Wirklichkeit
Eine einzige Wirklichkeit existiert bei Tim Burton nicht. Immer wieder trifft der Besucher in Brühl auf Bilder, die Verhüllungen, Masken oder Verfremdungen zeigen. Burton spielt mit dem Sichtbaren und einer zweiten Wirklichkeit - wie hier in "Green Man" von 1999.
Faszination Fremde
Fremde Welten haben es dem Künstler und Filmemacher von früh auf angetan. Was sich zunächst oft in Zeichnungen und Entwürfen zeigte, das erschien nicht selten viel später in Burtons Filmen. "Saucer and Aliens" entstand in den Jahren 1972 - 1974. Viele Jahre später drehte Burton Filme wie "Mars Attacks!" (1996) und "Planet der Affen" (2001).
Schaurige Märchenwelten
Nicht selten erinnern die Motive von Burtons Bildern an Märchen. Der US-Filmregisseur inszeniert auch im Kino gerne märchenhafte Szenerien. Oder er verfilmte direkt Klassiker der Märchenliteratur wie 2010 "Alice im Wunderland".
Düster und kindlich
Komik und Horror treffen bei Tim Burton oft aufeinander - in seinen Filmen, aber auch in vielen seiner Bilder und Zeichnungen. Dieses Blatt aus dem Jahre 1997 ist typisch für Burton. Die Schwarz-Weiß-Tusch- und Pastellzeichnung wirkt auf den ersten Blick düster. Doch das Kindergesicht entspricht dem nicht.
Wo führt das alles hin?
Aus Zeichnungen werden Filme, aus hingekritzelten Skizzen Drehbuchentwürfe, aus Ölgemälden ganze Szenerien für aufwendige Kinowerke. Wie bei anderen bildenden Künstlern kann man bei Tim Burton verfolgen, wie aus ersten Ideen fertige Kunstwerke werden. Nur mit dem Unterschied, dass seine eigentlich nur im Kino zu bewundern sind. Die Bilder im Max-Ernst-Museum sind bis 3. Januar 2016 zu sehen.