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Todesurteile für Blogger-Mörder

31. Dezember 2015

Ein Gericht in Bangladesch hat zwei Männer für den Mord an einem Blogger zum Tode verurteilt. Die Attacke im Jahr 2013 war der Auftakt einer ganzen Serie von Angriffen auf Religionskritiker.

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Symbolbild Blogger (Foto: picture alliance/dpa/T. Felber)
Bild: picture-alliance/dpa/T. Felber

Das Todesurteil für die beiden Studenten ist der erste Richterspruch in der Mordserie. Die Männer seien von einer lokalen islamistischen Gruppe radikalisiert worden und hätten Ahmed Rajib Haider erstochen, sagte der Staatsanwalt in der Hauptstadt Dhaka.

Die Tat war die erste in einer Serie von Attacken auf religionskritische Schriftsteller, Blogger und Verleger im überwiegend muslimischen, aber säkularen Bagladesch. Allein 2015 wurden mindestens fünf Menschen wegen ihrer liberalen Veröffentlichungen getötet. Nach Angaben der Polizei steckt die verbotene Islamistengruppe Ansarullah Bangla Team hinter den Angriffen.

Insgesamt waren im Fall Haider acht Menschen angeklagt. Das Gericht befand sie alle für schuldig, wie Staatsanwalt Mahbubur Rahman mitteilte.

Hassprediger muss fünf Jahre ins Gefängnis

Demnach ist einer der beiden Studenten, die zum Tode verurteilt wurden, auf der Flucht. Ein weiterer Angeklagter erhielt eine lebenslange Freiheitsstrafe. Der Hassprediger Jashim Uddin Rahmani, der die Studenten zu der Tat inspiriert haben soll, wurde wegen Anstachelung zum Mord zu fünf Jahren Haft verurteilt.

Rahmani hatte nach Angaben der Studenten gesagt, es sei zulässig, atheistische Blogger, die den Islam kritisieren, zu töten. Der Staatsanwalt äußerte sich unzufrieden mit den Strafen für die anderen Angeklagten.

Der Polizei zufolge hatte Haider den Zorn der Islamisten auf sich gezogen, weil er sich über den Islam und den Propheten Mohammed lustig machte. Zudem hatte der im Internet als Thaba Baba bekannte Blogger geholfen, eine Protestkampagne gegen die islamistische Partei Jamaat-e-Islami zu starten, deren Anhängern Kriegsverbrechen während des Unabhängigkeitskriegs 1971 vorgeworfen werden.

gri/jj (dpa, afp)