Interview Lena Meyer-Landrut
14. Mai 2011DW-WORLD.DE: Vor einem Jahr warst du eine unbekannte junge Sängerin aus Deutschland. Jetzt spielst du in der obersten Liga der Eurovision. Ist es ein Vorteil oder Nachteil für dich, berühmt zu sein?
Lena Meyer-Landrut: Ich weiß es noch nicht. In diesem Jahr sind ja viele alt bekannte Gesichter der Eurovision da und überhaupt viele bekannte Gesichter. Und deswegen muss ich mal gucken, wie das so wird. Ich habe ja noch keine Erfahrungswerte sammeln können, wie sich das auswirkt, ob das gut ist oder nicht gut ist, wenn jemand antritt, der schon einmal dabei war.
Und wie fühlst du dich in dieser Gesellschaft von Dana International oder von Blue, die Du als Teenager noch gehört hast?
Dana International habe ich leider noch gar nicht getroffen. Ich würde das so gerne mal tun. Ich bin ein Riesenfan von Viva La Diva. Wir hören das zuhause immer. Blue habe ich schon getroffen, und mit Blue verstehe ich mich sehr, sehr gut - die sind total nett. Und natürlich war das für mich aufregend, weil die meine Teenie-Band waren, die ich so cool fand.
Vor einem Jahr warst du eine Abiturientin, und im darauffolgenden Jahr hast du wenig Zeit gehabt, um dich um Studium oder Ausbildung zu kümmern. Wenn du die Zeit hättest, welches Studium oder welche Ausbildung hättest du gemacht?
Ich glaube, ich hätte entweder irgendwas auch in einer künstlerischen Richtung studiert, Schauspiel oder so. Oder ich könnte mir auch gut vorstellen, irgendetwas mit Sprachen zu studieren. Ich bin ein großer Freund von Sprachen, Sprachwissenschaften und Spracherziehung.
Wir haben schon die ältere Konkurrenz von dir angesprochen. Was ist denn mit der jüngeren, vielleicht dem Russen Vorobjov oder Jedward aus Irland?
Ich finde den russischen Beitrag super. Ich finde vor allen Dingen die Schuhe super - die haben mich sehr beeindruckt. Ich finde das gut, dass so viele junge Beiträge auch dieses Jahr dabei sind, denn nach der alten Generation muss die neue Generation folgen. Oft ist es so, dass die Älteren gute Musik machen, aber viele Jungen machen auch einfach innovative Musik und neue Musik.
Man kennt dein Maximum bei der Eurovision. Was wäre denn für dich das Minimum in diesem Jahr?
Top Ten. Also Top Ten möchte ich schon schaffen, glaube ich. Wenn ich so auf Platz 12, 13 wäre, dann wäre das auch noch in Ordnung. Aber Top Ten wäre schon schön.
Das letzte Jahr war sicherlich ein sehr schönes Jahr für dich nach dem Sieg. Was denkst du wird in diesem Jahr nach Düsseldorf passieren?
Ich habe mir erst einmal ein bisschen frei genommen - ein bisschen Urlaub - weil ich jetzt diese letzten anderthalb Jahre wirklich sehr, sehr viel gemacht habe. Ich brauche Zeit, um ein bisschen abzuschalten und auszuspannen und mal darüber nachzudenken, was überhaupt alles passiert ist. Dann auf jeden Fall möchte ich irgendetwas studieren. Aber ich werde auf gar keinen Fall aufhören, Musik zu machen - nur einfach nicht mehr so schnell und nicht mehr so intensiv.
Interview: Andreas Brenner / gsw
Redaktion: Rick Fulker