Tote bei Befreiungsaktion in Somalia
12. Januar 2013Wie am Samstag bekannt wurde, hat eine Spezialeinheit der französischen Streitkräfte einen Stützpunkt der islamistischen Al-Shabab-Miliz in Somalia angegriffen. Dabei seien die Soldaten auf heftigen Widerstand gestoßen, teilte das französische Verteidigungsministerium in Paris mit. Der Fernsehsender BFM berichtete, bei der Aktion in Bulomarer, rund 110 Kilometer südlich von Mogadischu, seien auch Hubschrauber eingesetzt worden.
Noch keine Gewissheit
Ziel der Aktion war, einen 2009 in der Hauptstadt Mogadischu entführten Militärberater des französischen Auslandsgeheimdienstes DGSE zu befreien. Wie das Ministerium mitteilte, glaube man, dass der Mann mit dem offiziellen Namen Denis Allex (siehe Artikelbild) von den Entführern getötet worden sei. Zudem seien bei den Gefechten zwei französische Soldaten und 17 Al-Shabab-Kämpfer ums Leben gekommen, hieß es weiter. Allex hatte bis zu seiner Entführung Soldaten der somalischen Streitkräfte für den Kampf gegen die Al-Shabab-Miliz ausgebildet.
Anders lauten die Angaben der Al-Schabab-Miliz. Sie dementiert dagegen den Tod der Geisel. Allex sei am Leben und weitab von dem Schauplatz der Aktion in Sicherheit. Die Rebellen hätten einen verletzten französischen Soldaten in ihre Gewalt gebracht und bei dem rund 45-minütigen Gefecht weitere französische Soldaten getötet, erklärte die Miliz. Die Rebellen würden binnen zwei Tagen über Allex` weiteres Schicksal entscheiden.
Die Al-Schabab-Miliz hat in der Vergangenheit in Somalia zahlreiche Anschläge verübt. Sie versucht seit Jahren, im Süden des Landes einen islamischen Staat zu errichten und bekämpft die Übergangsregierung in Mogadischu.
li/nem (dapd, dpa, afp)