Tote bei Kämpfen im Jemen
22. Juli 2010
Im Norden des Jemen droht möglicherweise ein neuer Krieg: Bei den seit Tagen andauernden Kämpfen in der Provinz Amran zwischen Houthi-Rebellen und den von der jemenitischen Armee unterstützen Stammeskämpfern sind nach Behördenangaben mehr als 30 Menschen getötet worden. Die Nachrichtenagentur AFP berichtet von mindestens 40 Toten. Auf beiden Seiten sollen mehrere Kämpfer ums Leben gekommen sein.
Waffenstillstand gebrochen
Es waren die blutigsten Gefechte in der Provinz Amran, seit die Regierung und die Rebellen sich im vergangenen Februar auf einen Waffenstillstand geeinigt hatten, um die seit Jahren andauernde Gewalt zu beenden. Die Regierung von Präsident Ali Abdullah Salih und ihre Verbündeten haben seit 2004 bereits sechs Kriege gegen die Rebellen im Norden des Landes geführt.
Gegenseitige Vorwürfe
Die staatliche Nachrichtenagentur SABA meldete am Mittwoch (21.07.2010), die Anhänger von Rebellenführer Abdulmalik al-Houthi hätten einen regierungstreuen Stammesführer, seinen Sohn und vier Leibwächter in den Hinterhalt gelockt und getötet. Ein Sprecher der Rebellen stellte die Lage anders dar: "Es war ein Gefecht und kein Überfall".
Die Houthi-Rebellen und die Regierung werfen sich gegenseitig vor, den Waffenstillstand von Februar gebrochen zu haben. Der Waffenruhe waren sechs Forderungen der Regierung vorausgegangen, zu deren Einhaltung sich die Rebellen bereit erklärt hatten. Die Regierung in Sanaa verlangte unter anderem von den Rebellen einen Rückzug aus öffentlichen Gebäuden, die Öffnung der Straßen im Norden des Landes, die Rückgabe gestohlener Waffen und die Freilassung aller Gefangenen. Außerdem sollten sich die Aufständischen verpflichten, im Nachbarland Saudi-Arabien keine Angriffe mehr zu verüben.
Autorin: Diana Hodali (dpa, afp, ap)
Redaktion: Ina Rottscheidt