Blutiger Gebietsstreit in Malaysia
3. März 2013Die Polizisten seien in der Nacht zum Sonntag während einer Razzia in der Stadt Semporna im Norden Borneos aus einem Hinterhalt heraus angegriffen worden, teilte ein Polizeisprecher in der malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur mit.
Fünf Polizisten und zwei Angreifer wurden demnach getötet. Bei den Angreifern handelt es sich offenbar um philippinische Anhänger des Sultan von Sulu, Jamalul Kiram III., der im Bundesstaat Sabah traditionelle Landrechte geltend machen möchte.
Für 1300 Euro verpachtet
Erst am Freitag waren bei Auseinandersetzungen mit malaysischen Sicherheitskräften zwölf Anhänger des Sultans, zwei Polizisten und ein malaysischer Zivilist ums Leben gekommen. Am Samstag riefen Malaysias Ministerpräsident Najib Razak und der philippinische Präsident Benigno Aquino die Gruppe dazu auf, die Waffen ruhen zu lassen.
Das philippinische Sultanat von Sulu hatte im Jahr 1878 das Land im heutigen malaysischen Bundesstaat Sabah der "British North Borneo Company" verpachtet. Heute zahlt die Regierung in Kuala Lumpur 5300 Ringgit (1300 Euro) symbolische Pacht pro Jahr an das Sultanat auf den Philippinen, um den alten Vertrag zu erfüllen. Durch die Gefechte wurde der territoriale Streit nun neu entfacht.
Sultan Jamalul Kiram III. sagte, seine Anhänger seien bereit, für ihre Rechte zu sterben. Der philippinische Innenminister Mar Roxas drängte ihn allerdings dazu, seinen Gefolgsleuten den Rückzug anzuordnen. Zudem hat Präsident Aquino eine Studie in Auftrag gegeben, die rechtliche Klarheit schaffen soll. Er kündigte an, dass Verstöße des Sultans oder seiner Anhänger gegen philippinisches Recht strafrechtliche Konsequenzen haben würden.
GD/uh (afp, ap, dpa)