Tote bei Luftangriffen auf letzte IS-Bastion
11. Februar 2019Bei Luftangriffen der von den USA angeführten Koalition auf Baghus, die letzte Bastion der Terrormiliz "Islamischer Staat" in der Nähe der irakischen Grenze im Südosten des Bürgerkriegslandes, sind nach Angaben von Aktivisten mindestens 16 Zivilisten getötet worden, darunter viele Kinder. Die Bevölkerung versucht - zu Fuß und auf Lastwagen - den umkämpften Ort zu verlassen. Über Baghus stieg schwarzer Rauch auf, Explosionen und Gefechtslärm waren kilometerweit zu hören, wie eine AFP-Reporterin berichtete.
Wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte weiter mitteilte, wurden bei Kämpfen zwischen der IS-Miliz und der Rebellenallianz Syrische Demokratische Kräfte (SDF) auch 19 IS-Kämpfer getötet. Die in Großbritannien ansässige Beobachtungsstelle bezieht ihre Informationen von Aktivisten vor Ort. Ihre Angaben sind von unabhängiger Seite kaum zu überprüfen.
Erschwert werde die Lage dadurch, dass die IS-Kämpfer "Dutzende von SDF-Geiseln" in ihrer Gewalt hätten, sagte Mustafa Bali, einer der Sprecher SDF. Bali dementierte Berichte, denen zufolge SDF-Kämpfer hingerichtet worden seien.
Das von den USA unterstützte kurdisch-arabische SDF-Bündnis hatte am Samstag seine Offensive gegen das letzte IS-Rückzugsgebiet in Syrien gestartet. Es sprach von einer "Entscheidungsschlacht", in der die IS-Miliz endgültig besiegt werden solle. Etwa 500 bis 600 Kämpfer werden dort vermutet.
Vom früheren "Kalifat" des IS im Osten Syriens ist nur noch die kleine Bastion um das Dorf Baghus übrig geblieben. Dort halten die IS-Kämpfer ein etwa vier Quadratkilometer großes Gebiet, das bis an die Grenze zum Irak reicht. Frühere Versuche der SDF zur Rückeroberung waren gescheitert.
qu/uh (dpa, afp)