Tote bei Vulkanausbruch in Indonesien
22. Mai 2016"Wir suchen in Häusern und auf Feldern, wir wissen nicht, wie viele Menschen sich dort aufhielten", teilte ein Sprecher der Behörde für Katastrophenschutz auf Sumatra mit. Man befürchte, dass noch weitere Menschen ums Leben gekommen sein könnten, sagte er. Bei den bisher geborgenen Opfern handele es sich um Bauern, die Felder in der eigentlich gesperrten "Roten Zone" im Umkreis von vier Kilometern um den Vulkankrater bestellten. Sie seien bei der Feldarbeit von einer Asche- und Gerölllawine erfasst worden, die mit Temperaturen von bis zu 700 Grad den Vulkanhang hinab gerast sei.
Bewohner am Sinabung ignorierten die Warnungen
Der 2460 Meter hohe Sinabung auf der Insel Sumatra hatte plötzlich Asche und Gaswolken in die Luft geschleudert. Die Behörden hatten die Anwohner rund um den Vulkan Sinabung aufgerufen, die gefährlichste Zone rund um den Krater zu verlassen. Aus Sorge vor Plünderungen werden solche Anweisungen jedoch oft ignoriert. Inzwischen wurde die Sperrzone auf einen Radius von sieben Kilometer rund um den Krater erweitert.
Ungeachtet der Gefahr weiterer Eruptionen durchsuchten Rettungskräfte am Sonntag Häuser und Gehöfte im Dorf Gamber, das bereits 2014 aus Sicherheitsgründen evakuiert worden war. Nach Angaben des Katastrophenschutzes war zunächst unklar, wie viele Menschen sich zum Zeitpunkt des Vulkanausbruchs dort aufgehalten hatten.
Einer der aktivsten Vulkane Indonesiens
Im Februar 2014 waren 16 Menschen gestorben, als sie von einem heißen Ascheregen aus dem Sinabung getroffen wurden. Zehntausende Menschen mussten ihre Häuser verlassen. Inzwischen haben nach Angaben der indonesischen Katastrophenschutzbehörde aber viele Dorfbewohner die Notunterkünfte wieder verlassen und sind trotz mehrfacher Warnungen in das Dorf zurückgekehrt.
Der Sinabung war im Jahr 2013 aus einem 400-jährigen Schlaf erwacht und ist wieder einer der aktivsten Vulkane des Inselstaats am Äquator in Südostasien. In Indonesien gibt es 129 aktive Vulkane. Der Inselstaat in Südostasien liegt auf dem sogenannten Pazifischen Feuerring, wo mehrere Kontinentalplatten aufeinander stoßen. Diese sind ständig in Bewegung und lösen damit immer wieder Erdbeben oder Vulkanausbrüche aus.
Vulkanausbruch in Costa Rica
Am Freitag hatte es auch in mittelamerikanischen Costa Rica einen Vulkanausbruch gegeben, das ebenfalls auf dem Pazifischen Feuerring liegt.
In der Umgebung des rund 3340 Meter hohen Turrialba im Zentrum des Landes sei ein Ascheregen niedergegangen, teilte das Vulkanologische Institut mit. Dieser habe auch die rund 60 Kilometer entfernte Hauptstadt San José getroffen. Die Gemüsebauern in der Region erleiden wegen der Asche schwere Ernteeinbußen.
cw/ml (dpa, afp)