Autobombenanschlag in Mogadischu
27. Februar 2014Ein mit Sprengstoff beladener Wagen explodierte nach Polizeiangaben vor einem bei Sicherheitskräften beliebten Café der somalischen Hauptstadt (Artikelbild). Mindestens zwölf Menschen wurden getötet. Weitere acht Menschen wurden verletzt. Zu den Besuchern des Cafés nahe der Zentrale der somalischen Sicherheitsbehörde gehörten neben Zivilisten auch Sicherheitskräfte und Geheimdienstmitarbeiter, sagte ein Regierungsbeamter der Nachrichtenagentur dpa.
Zu dem Anschlag bekannte sich die islamistische Al-Schabaab-Miliz. Ein Führer der Al-Kaida-nahen Gruppe brüstete sich damit, dass das Ziel gut getroffen und "mehrere Sicherheitsagenten der Regierung getötet worden" seien. Schabaab-Sprecher Abdiaziz Abu Musab sagte der Nachrichtenagentur AFP, die Bombe habe "Offizieren der nationalen Sicherheit" gegolten.
Erst am vergangenen Freitag hatte die Schabaab-Miliz einen Selbstmordanschlag auf den Präsidentenpalast verübt. Dabei gab es mehrere Tote, Staatschef Hassan Sheikh Mohammed blieb aber unversehrt.
Ziel der Miliz: Sturz der Regierung
Seit dem Sturz von Machthaber Siad Barre im Jahr 1991 herrscht in Somalia Bürgerkrieg. Eine funktionierende Staatsgewalt im gesamten Land gibt es nicht. Die Schabaab-Miliz kontrollierte über Jahre weite Teile im Zentrum und Süden des nordostafrikanischen Landes. Die somalische Armee und ihre internationalen Unterstützer drängten sie zuletzt aus Mogadischu und den meisten anderen größeren Städten des Landes zurück. Die Untergrundgruppe verübt aber weiterhin regelmäßig Anschläge auf Behörden und Sicherheitskräfte. Ziel von Al-Schabaab ("Die Jugend") ist der Sturz der Regierung und die Schaffung eines islamischen Gottesstaats.
pg/uh (dpa, afp)