1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Tote nach Al-Shabaab-Angriff in Mogadischu

19. August 2022

Ziel der Dschihadisten-Miliz war ein Hotel in Somalias Hauptstadt, das bei Regierungsmitarbeitern, Journalisten und Geschäftsleuten beliebt ist. Noch immer ist das Gebäude belagert.

https://p.dw.com/p/4FoAF
Somalia - militante Übernahme von Hotel in Mogadischu
Bild: REUTERS

Nach einem Angriff der islamistischen Al-Shabaab-Miliz auf ein Hotel in der somalischen Hauptstadt Mogadischu steigt die Zahl der Opfer immer weiter. Die meisten Menschen seien aus dem Hotel gerettet worden, "aber bislang wurde der Tod von mindestens zwölf Zivilisten bestätigt", sagte ein Vertreter des Geheimdienstes. Die meisten Opfer seien Zivilisten. 

Explosionen und Feuergefechte 

Die Al-Shabaab-Miliz hatte am Freitagabend auf einer ihr nahestehenden Website erklärt, eine Gruppe ihrer Kämpfer sei in das Hotel Hayat in Mogadischu eingedrungen. Augenzeugen sprachen von mehreren Explosionen und Schüssen sowie anschließenden Feuergefechten zwischen Shabaab-Kämpfern und Sicherheitskräften. Wenige Minuten nach der ersten Detonation sei es vor dem Hotel zu einer zweiten Explosion gekommen, die insbesondere Sicherheitskräfte und Zivilisten getroffen habe, die zum Angriffsort geeilt waren. 

Noch am Samstagmorgen waren vereinzelt Schüsse zu hören. Ein Sicherheitsvertreter sagte, die Einsatzkräfte hätten "dutzende Zivilisten einschließlich Kindern" aus dem Hotelgebäude gerettet. Man vermute jedoch weiterhin, dass sich noch immer zahlreiche Gäste in dem Gebäude befänden. Al-Shabaab reklamierte die Tat für sich und gab an, mindestens 20 Menschen getötet zu haben.

Zwei Kämpfer der al-Schabaab-Miliz, einer hockend mit Gewehr
Al-Schabaab-Milizen liefern sich immer wieder Gefechte mit Regierungstruppen in MogadischuBild: Mohamed DAHIR/AFP/Getty Images

15 Jahre Kampf

Die mit dem Terrornetzwerk Al-Kaida verbündete Dschihadistenmiliz Al-Shabaab will seit rund 15 Jahren die somalische Regierung stürzen, um ihre eigene Herrschaft auf der Grundlage des islamischen Rechts zu errichten. 2011 war es Streitkräften der Afrikanischen Union gelungen, die Dschihadisten aus der Hauptstadt Mogadischu zu vertreiben. Al-Shabaab-Kämpfer kontrollieren aber weiterhin großflächige ländliche Regionen vor allem im Süden und den Zentralregionen des Landes und sind in der Lage, zivile wie militärische Ziele anzugreifen. Die Terrorgruppe verübt immer wieder Anschläge auf Sicherheitskräfte, Politiker und Zivilisten.

Die US-Luftwaffe hatte in den vergangenen Wochen mehrere Luftangriffe gegen die Miliz geflogen. Im Mai hatte US-Präsident Joe Biden angekündigt, wieder Soldaten nach Somalia zu verlegen - und somit den von seinem Vorgänger Donald Trump beschlossenen Rückzug aus dem Land rückgängig gemacht.

sti/rb/fab/mak (afp, dpa, rtr)