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Katastrophe

Tote nach Giftunfall in jordanischem Hafen

27. Juni 2022

Beim Verladen eines mit Chlorgas gefüllten Containers tritt eine giftige Wolke aus. Mindestens 13 Menschen kommen ums Leben, zahlreiche werden verletzt.

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Eine dichte gelbe Wolke breitet sich über ein Schiff und den Kai aus
Der Moment des Unglücks, eingefangen durch eine ÜberwachungskameraBild: AL MAMLAKA TV/AFP

Im jordanischen Hafen Akaba am Roten Meer sind bei einem Giftunfall mindestens 13 Menschen getötet worden. Etwa 250 wurden verletzt, wie ein Sprecher mitteilte. Nach Angaben der Behörden kam es zu dem Unglück, als mit Chlor gefüllte Container mithilfe eines Krans auf ein Frachtschiff verladen wurden. Dabei rutschte offenbar ein Container ab und schlug Leck. Auf vom Staatsfernsehen verbreiteten Bildern einer Überwachungskamera ist zu sehen, wie sich eine dichte gelbe Gaswolke rasch über Schiff und Hafengelände ausbreitet. Hafenarbeiter rannten vor der Gaswolke weg.

Teile des Hafengeländes wurden evakuiert. Spezialkräfte sollen das Leck beseitigen. Ministerpräsident Bischer al-Chasawneh und Innenminister Masen al-Faraja reisten laut Medienberichten an den Unglücksort. Nach den Worten des Regierungschefs ist die Lage inzwischen unter Kontrolle. Es bestehe keine Gefahr, dass das giftige Gas angrenzende Wohngebiete erreichen könne. 

Weizensilos wurden nicht beschädigt

Der Hafen von Akaba liegt am nördlichen Ende des Golfs von Akaba, eines Seitenarms des Roten Meers, direkt gegenüber der israelischen Hafenstadt Eilat. Beide Städte sind bei Tauchern beliebt. Akaba spielt als einziger Seehafen des Landes eine wichtige wirtschaftliche Rolle; überdies ist der Hafen auch zentral für den Warenverkehr in den Irak. Ebenfalls auf dem Hafen gelagerte Weizenvorräte sind nach Angaben der Betreiberfirma durch das Gas nicht in Mitleidenschaft gezogen worden.

Ein zerbeulter Gasbehälter liegt auf der Kaimauer vor einem Frachtschiff im Hafen von Akaba
Auf den Videoaufnahmen war zu sehen, wie dieser Container vom Kran abrutschte und auf das Schiff knallteBild: Getty Images/AFP

Chlor wird vor allem als Desinfektionsmittel und zur Wasseraufbereitung genutzt. Beim Einatmen kann das Gas je nach Konzentration mit anderen Luftbestandteilen zu Salzsäure reagieren, die zu einer lebensgefährlichen Verätzung der Lungen führen kann.

ehl/wa (afp, ap, rtr, dpa)