Anschläge erschüttern Mogadischu
2. Januar 2014Bei gleich drei Bombenexplosionen vor dem Jazeera-Hotel in der Nähe des Flughafens der somalischen Hauptstadt Mogadischu sind mindestens elf Menschen ums Leben gekommen. 18 Verletzte seien ins Krankenhaus gebracht worden, sagte ein Arzt. Der dritte Anschlag wurde nach Angaben von Augenzeugen mit einer Autobombe verübt. Nach der zweiten Detonation hätten sich die somalischen Sicherheitskräfte heftige Schussgefechte mit unbekannten Angreifern geliefert.
Das Hotel liegt in der Nähe eines UN-Komplexes. Es gilt als das feinste Hotel der Stadt und wird von somalischen Politikern und ausländischen Regierungsvertretern bei Besuchen in Mogadischu genutzt. Bislang zählte es zu den sichersten Plätzen in der somalischen Hauptstadt. Zu den Angriffen bekannte sich die mit dem Terrornetzwerk Al-Kaida verbündete radikal-islamische Shabaab-Miliz.
Immer wieder Angriffe der Shabaab-Miliz
Nach Jahrzehnten des Bürgerkriegs und der Anarchie versucht Somalia mit internationaler Hilfe den Wiederaufbau staatlicher Strukturen. Mit Unterstützung einer afrikanischen Friedenstruppe wurde die islamistische Bewegung Al-Shabaab vor zwei Jahren aus Mogadischu vertrieben. Sie verfügt aber immer noch über Rückhalte in ländlichen Gebieten, von denen aus sie guerillaartige Angriffe startet. Äthiopien unterstützt die somalische Regierung im Kampf gegen die Extremisten.
Seit dem Sturz von Machthaber Siad Barre im Jahr 1991 tobt in Somalia ein blutiger Bürgerkrieg. Eine funktionierende Staatsgewalt im gesamten Land gibt es nicht. Die Shabaab-Miliz kontrolliert weite Teile im Zentrum und Süden Somalias und verübt immer wieder Anschläge auf Behörden und Sicherheitskräfte.
re/gri (dpa, afp, rtr)