Tour de France: Peters siegt in den Pyrenäen
5. September 2020Weit ausgebreitete Arme, ein strahlendes Lächeln, dann geballte Fäuste, ein paar kräftige Klapser auf die eigene Brust und schließlich der leicht fassungslose Griff mit beiden Händen an den Helm - so feierte der Franzose Nans Peters den größten Erfolg seiner bisherigen Radsport-Karriere. Der Fahrer vom Team AG2R entschied die erste Pyrenäen-Etappe der 107. Tour de France für sich. Peters, der im vergangenen Jahr eine Etappe beim Giro d'Italia gewonnen hatte, setzte sich auf dem achten Teilstück nach 141 Kilometern von Cazères-sur-Garonne nach Loudenvielle als zweiter Ausreißer in diesem Jahr mit 47 Sekunden vor dem Letten Toms Skujins und dem Spanier Carlos Verona durch. Die Sprinter, wie Zweifach-Sieger Wout van Aert, hatten nichts mit der Entscheidung zu tun, sondern mussten im Gegenteil aufpassen, nicht aus der Karenzzeit zu fahren und auszuscheiden.
Yates weiter in Gelb
Peters war kurz nach dem Start zusammen mit zwölf weiteren Fahrern aus dem großen Hauptfeld ausgerissen. Die Top-Favoriten erreichten mit über sechs Minuten Rückstand das Ziel. Das Gelbe Trikot verteidigte der Brite Adam Yates zwar knapp aber erfolgreich vor dem Slowenen Primoz Roglic, der nach wie vor drei Sekunden zurückliegt.
Es folgen Guillaume Martin, der neun Sekunden Rückstand auf Yates hat, und Romain Bardet mit elf Sekunden. Der Franzose machte mit einem Antritt kurz vor dem Ziel ein paar Sekunden gut. Der Vorjahresvierte Emanuel Buchmann verlor indes mehr als eine Minute auf seine Rivalen. Der Deutsche liegt in der Gesamtwertung nun 1:25 Minuten hinter der Spitze auf Rang elf. Ganz aus dem Kreis der Top-Favoriten verabschiedete sich Frankreichs Hoffnungsträger Thibaut Pinot, der erst mit großem Rückstand ins Ziel kam.
Zwölf Prozent Steigung
Am Sonntag folgt die zweite Kletterpartie in den Pyrenäen. Zwar sind die Berge auf dem neunten Teilstück über 153 Kilometer von Pau nach Laruns nicht gar so hoch, dafür aber umso steiler. Vor allem der Col de Marie Blanque, ein Anstieg der ersten Kategorie, weist auf den letzten vier Kilometern eine durchschnittliche Steigung von zwölf Prozent auf. Danach sind es aber noch 18 Kilometer bis zum Ziel.