Trikotsponsoring boomt
19. Januar 2010Im europäischen Vergleich stehen die deutschen Bundesligavereine in dieser Saison mit 108,6 Millionen Euro Trikotwerbeeinnahmen deutlich an der Spitze; noch vor der englischen Premier League (83,5 Mio.) und der italienischen Serie A (74 Mio.). Trotz Wirtschaftskrise konnte die Bundesliga ihre Trikotwerbeerlöse um 5,7 Millionen Euro im Vergleich zur Vorsaison steigern. Keine Spur von extrem nachlassendem Engagement der Investoren. Gerade die Top-Teams können sich auf großzügige Partner verlassen. Allen voran steht der FC Bayern München mit T-Home auf der Brust, aber auch der VfL Wolfsburg mit VW und der FC Schalke 04 mit Gazprom als Trikotsponsor können sich über Millionenbeträge freuen.
Bayern ist Trikot-König
Da ist es nicht verwunderlich, dass auch Europas Trikot-König aus Deutschland kommt. Mit 20 Millionen Euro erhält der FC Bayern München von T-Home unter allen europäischen Vereinen die höchste Summe für die Werbung auf der Spielerbrust. Das Trikot ist und bleibt damit eine attraktive Werbeplattform für Unternehmen. Durch die hohe Medialität der Bundesliga-Klubs wird Trikotsponsoring zu einem Premium-Kommunikationsmittel. "Fast alle Fans eines Vereins kennen den Trikotsponsor. Das Trikot ist ein sehr emotional behafteter Gegenstand", beschreibt Alexander Krause von Sport und Markt weitere Gründe für eine solche Werbeinvestition.
Und so erzielen auch die vermeintlich kleinen Vereine wie der VfL Bochum im europäischen Vergleich immer noch sehr hohe Abschlüsse. "Den niedrigsten Trikotabschluss, den wir diese Saison in der Fußball-Bundesliga haben, sind 2,4 Millionen Euro, damit ist man in Spanien oder Italien schon im gehobenen Mittelfeld", vergleicht Krause.
"Geht's uns gut, geht's dem gut!"
Gründe dafür sind die hohen Fernsehgelder, die in den anderen europäischen Top Ligen gezahlt werden. Sponsoring wird so in vielen internationalen Ligen zur Nebensache. In England bekommt ein Aufsteiger in die Premier League beispielsweise mehr Fernsehgeld, als Bayern München in der Bundesliga. Gute Sponsoring-Verträge sind also gerade für die deutschen Vereine immens wichtig. Sie sehen in den werbenden Unternehmen oftmals mehr als nur einen willkommenen Geldgeber, es ist vielmehr eine Partnerschaft.
"Wir sitzen in einem Boot. Geht's uns gut, geht's dem gut! Es ist immer ein Geben und Nehmen", sagt Meinolf Sprink, Kommunikationschef von Bayer Leverkusen. Mit TelDaFax-Energy haben die Leverkusener einen starken Partner an ihrer Seite. Seit Beginn des Sponsorings konnte der Energielieferant seine Kundenzahlen von 20.000 auf 600.000 erhöhen. Da ist die Meinung von TelDaFax-Marketingleiter Alexander Kutz nicht verwunderlich. "Wir sind gerne im Stadion und wir freuen uns auch wenn Bayer 04 gewinnt. Das Ganze muss eben einfach auch Spaß machen!"
Trikotsponsor-Europameister
Und Spaß scheint es zu machen, denn TelDaFax-Energy hat seinen laufenden Trikotsponsoring Vertrag mit Bayer Leverkusen bereits verlängert. "Neben dem direkten vertrieblichen Absatz, Bekanntheit und Imagegewinn, trägt ein gutes professionelles Sponsoring-Verhältnis eben auch zur Mitarbeiter-Motivation bei", berichtet Alexander Krause. Von Krise also keine Spur. Die deutsche Bundesliga ist vielmehr ein Vorzeigeobjekt in Sachen Trikotsponsoring. Und was sportlich in der Vergangenheit nicht gelingen wollte, haben die Deutschen eben auf diesem Gebiet geschafft. Sie sind Europameister – zumindest im Trikotsponsoring!
Autor: Thomas Klein
Redaktion: Wolfgang van Kann