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27. Juli 2007Dürre ist kein unveränderbares Schicksal, sagt Cheikh Abdellahi, Vizepräsident der Umweltschutzorganisation AMPEMN. "Wie jedes andere Volk der Welt haben sich auch die Mauretanier immer ihrer Umwelt angepasst. Wenn also Trockenheit keine Vorbestimmung ist, können wir etwas dagegen tun und unser Lebensumfeld verbessern – indem wir z.B. künstliche Oasen in der Wüste schaffen.“
Cheikh Abdellahib weiß, wovon er redet. Er und seine Mitstreiter führen seit den 70er Jahren einen engagierten Kampf gegen die Auswirkungen von Trockenheit in Mauretanien. Sie pflanzen Bäume in sandigen Gebieten, um zu verhindern, dass sich die Wüste weiter ausbreitet. Sie kultivieren Ackerland, um darauf Obst und Gemüse anzubauen. Und sie unterstützen die lokale Bevölkerung beim Bau von Wasserauffangeinrichtungen, um die ausgedörrten Böden zu befeuchten.
Wassermangel führt zur Landflucht
In Mauretanien herrscht ein trockenes und heißes Klima. Das Land, das dreimal so groß wie Deutschland ist, hat nur 3 Millionen Einwohner. Viele leben in den Städten, zu unwirtlich sind weite Landstriche, die Sahara reicht weit nach Mauretanien hinein. Hinzu kommt, dass es 1970 und 1984 zu einer Massenabwanderung der Landbevölkerung kam, als zwei schwere Dürren Mauretanien heimsuchten. Die nomadisierende Bevölkerung floh in die Städte – und blieb. Staatliche Hilfen waren damals Mangelware, kritisiert Cheikh Abdellahi. „Auf politischer Ebene wurden viele große Reden geschwungen, denen aber zu wenige Taten folgten. Immerhin scheinen die Politiker heute ein Bewusstsein für Umweltprobleme entwickelt zu haben. Denn jetzt gibt es sogar einen Staatssekretär für Umweltangelegenheiten. Ich hoffe, dass sich daraus Initiativen für Umweltprogramme entwickeln.“
Ringen um jeden Tropfen
Noch aber sind Initiativen gegen Bodenerosion und Wüstenbildung lediglich der berühmte Tropfen auf den heißen Stein. Die Wasserarmut stellt die größte Herausforderung für die Bevölkerung dar. In manchen Regionen fallen keine 50mm Regen im Jahr. Dennoch geben die Menschen in Mauretanien den Kampf um dieses lebenswichtige Nass nicht auf. Sie ringen weiterhin um jeden Tropfen Wasser und mit diesem auch um ihr tägliches Überleben. Neue Methoden tragen erste Früchte und beweisen, dass Dürre kein unveränderbares Schicksal sein muss.
Autoren: Moctar Yedali und Manon Rivière
Redaktion: Peter Koppen