Trump: Das deutsche Geld des Kandidaten
23. März 2016Die Vorfahren von Donald Trump kommen aus Deutschland - genauer aus dem kleinen Winzerstädtchen Kallstadt in der Nähe von Bad Dürkheim. Und wenn der Milliardär Geld braucht, dann leiht er es sich - in Deutschland.
Die Finanzierung der Trumpschen Unternehmungen beruht auf deutschem Geld, geliehen vom größten deutschen Geldhaus, der Deutschen Bank. Die hat dem Immobilienunternehmer und Präsidentschaftskandidaten Donald "The Donald" Trump sehr viel Geld geliehen.
Seit mehr als 20 Jahren miteinander im Geschäft
Trumps Geschäfte mit der Deutschen Bank nahmen 1995 ihren Anfang. Damals kaufte er sich eine Immobilie, auf die er schon lange ein Auge geworfen hatte: Einen Wolkenkratzer, der unter dem Namen "The Bank of Manhattan Trust Building" bekannt war.
1930 errichtet und mit einem spektakulären Kupfer-Dach gekrönt, war dieses architektonische Juwel einmal das höchste Gebäude der Welt. Außerdem liegt es ganz in der Nähe der New Yorker Börse - eine Top-Lage also. Dafür lieh sich Trump 125 Millionen US-Dollar (etwa 112 Millionen Euro) von der Frankfurter Bank. Seither haben beide Parteien eine ganze Reihe von Geschäften miteinander gemacht.
2003 half die Bank Trump bei seinem Casino-Projekt in Atlantic City großzügig mit 468 Millionen Dollar aus. Das Geschäft steuerte später in die Insolvenz, als nicht einmal mehr das Flaggschiff des Projektes, das Spielcasino " Trump Taj Mahal", noch Gewinn abwarf.
2005 lieh sich Trump von der Bank 640 Millionen US-Dollar für das International Hotel & Tower in Chicago. Die Deutsche Bank war offenbar sehr an der fälligen 12-Millionen-Dollar-Gebühr interessiert. Trump seinerseits legte sich auch mächtig ins Zeug und scheute keinen Aufwand, die Banker zu bewirten und sie mit seinem Privatflugzeug nach Chicago zu fliegen, um ihnen die Pläne für sein Projekt vorzustellen.
Bis "The Donald" das Geld ausging
Einerseits war das Chicago-Geschäft sowohl für Trump als auch für die Bank eine große Sache und für beide Seiten ein scheinbar gutes Geschäft, andererseits führte es auch zum Zerwürfnis der Geschäftspartner.
Laut "Wall Street Journal" konnte Trump 334 Millionen Dollar des Kredites nicht zurückzahlen, weil er in der Folge der Immobilienkrise unter "Liquiditäts-Engpässen" litt. Statt zu zahlen verklagte "The Donald" die Deutsche Bank. Er argumentierte, die Finanzkrise sei ein Akt "Höherer Gewalt", deshalb sei ihm ein Zahlungsaufschub zu gewähren.
Weiter verklagte er die Bank auf drei Milliarden Dollar, weil ihre Kreditvergabekriterien erst zu jener Krise geführt hätten, unter der er in der Folge zu leiden habe.
Im Gegenzug klagte die Bank auf die Zahlung von 40 Millionen Dollar, für die der Immobilienunternehmer persönlich garantiert habe.
Wenn Banker ein Geschäft wittern …
Zwar verglichen sich die Streithähne später, ihr Verhältnis aber blieb zerrüttet. Für viele bei der Bank wurde Trump zur "Persona non grata", doch das Privatkundenmanagement der Bank hatte weiterhin ein offenes Ohr für seine Geschäftsideen. Es griff zu, wo Kollegen anderorts zurückschreckten, und lieh Trump weitere 125 Millionen für sein Doral Golf Resort and Spa in Miami.
Zum dicksten Deal mit dem Immobilienentwickler kam es 2012, als mit einem 950-Millionen-Dollar-Kredit aus Frankfurt der Trumpsche Wolkenkratzer an der Avenue of the Americas finanziert werden konnte - wieder eine absolute Top-Adresse in New York.
Bekannt für Erfolge und Pleiten
Die Deutsche-Bank-Kredite für Donald Trump summieren sich inzwischen auf 2,5 Milliarden Dollar - und dabei ist eine weitere Milliarde Dollar Kreditzusagen noch nicht einmal eingerechnet.
Die Deutsche Bank ist aber nicht der größte Geldgeber Trumps - sie ist der einzige. Wie das "Wall Street Journal" berichtet, haben es die meisten US-Banken, darunter Citigroup, JP Morgan Chase und Morgan Stanley, längst aufgegeben, mit dem New Yorker Geschäftsmann Beziehungen zu unterhalten. Donald Trump ist nämlich nicht nur für seine Erfolge bekannt, sondern auch für eine Reihe von Misserfolgen - und für seine mitunter ungewöhnlichen Geschäftspraktiken.