Trump lässt Ölreserven anzapfen
16. September 2019Donald Trump genehmigt die Freigabe von Öl aus den strategischen Reserven der Vereinigten Staaten. Ausgehend von dem Angriff auf Saudi-Arabien, "der sich auf die Ölpreise auswirken könnte", habe er, falls erforderlich, die Freigabe autorisiert, twitterte der US-Präsident. Die Menge habe er noch nicht festgelegt, aber sie werde ausreichend sein, "um die Märkte gut zu versorgen", erklärte Trump. In einem weiteren Tweet drohte er den Angreifern mit einem Vergeltungsschlag.
Die Ölreserven der USA umfassen nach Angaben des Washingtoner Energieministeriums 630 Millionen Barrel. Saudi-Arabien produzierte im vergangenen Monat rund 9,8 Millionen Barrel Öl pro Tag, wobei ein Barrel 159 Liter entspricht.
Drastischer Produktionsrückgang
Am Samstag waren zwei Ölanlagen des saudischen Staatskonzerns Aramco im Osten des Königreichs angegriffen worden. Die Attacken führten zu einem Einbruch der Ölproduktion des Landes um etwa die Hälfte.
Zu den Drohnenangriffen bekannten sich die jemenitischen Huthi-Rebellen. Dessen ungeachtet machte das Weiße Haus den Iran dafür verantwortlich. Es gebe Hinweise, dass die Flugkörper aus dessen Richtung gekommen seien - und nicht aus südlicher Richtung aus dem Jemen, sagte ein US-Regierungsvertreter. Saudi-Arabien habe zudem darauf hingewiesen, es gebe Anzeichen, dass auch Marschflugkörper eingesetzt worden seien. An den Ölanlagen seien 19 Einschlagspunkte gezählt worden.
Irans Präsident Hassan Rohani wies die Vorwürfe als "unsinnig" zurück. Die Vereinigten Staaten wollten nur davon ablenken, dass ihr Verbündeter Saudi-Arabien ständig Luftangriffe auf den Jemen fliege und Menschen töte. Die USA müssten eingestehen, "dass ihre Präsenz in der Region die Probleme schafft", fügte Rohani hinzu.
wa/ust (afp, rtr, dpa)