Trump, Obama, Bush - Merkel kennt sie alle
Um den Besuch in Washington ist Angela Merkel nicht zu beneiden. Ob Zollstreit oder Iran-Deal: US-Präsident Donald Trump ist auf Konfrontationskurs. Mit seinen Amtsvorgängern kam Angela Merkel deutlich besser zurecht.
Wollen wir Hände schütteln?
Die Kanzlerin fragte freundlich nach im März 2017 bei ihrem ersten Besuch und Pressetermin mit Donald Trump im Oval Office. Ihr Gastgeber aber reagierte nicht und schaute demonstrativ in eine andere Richtung. Später sagte er, er habe die Frage gar nicht gehört.
Nur nicht verzweifeln
Auf dem G20-Gipfel in Hamburg im Juli 2017 machte Merkel Trumps sture Verweigerung beim Klimaschutz zu schaffen. Nach vergeblichen Versuchen, ihn mit kühler Logik zu überzeugen, blieb nur noch die Option, die Differenzen mit klaren Worten zu dokumentieren.
Am Schluss waren sie sich ganz nah
Sichtlich vertraut miteinander waren die Kanzlerin und Barack Obama bei seinem letzten Besuch als US-Präsident in Berlin. Im November 2016 - wenige Tage nach der Wahl von Donald Trump zu seinem Nachfolger - schien er Angela Merkel Verantwortung für die westliche Demokratie übertragen zu wollen. US-Medien frotzelten, sie sei jetzt die Führerin der freien Welt.
Höchste Auszeichnung
In Abendgarderobe empfing Merkel im Juni 2011 von Präsident Obama im Weißen Haus die Medal of Freedom, die höchste zivile Auszeichnung der USA. Sie erhielt den Preis für ihr Engagement in der Europapolitik. Beobachter werteten die Auszeichnung auch als Beleg für die guten deutsch-amerikanischen Beziehungen.
Zu Gast bei Freunden
Beim G7-Gipfel im Juni 2015 in den bayerischen Alpen deutete sich schon eine beinahe freundschaftliche Beziehung zwischen Obama und Merkel an. Die Bundeskanzlerin konnte auf US-amerikanische Unterstützung im Kampf gegen den Klimawandel setzen. Das war mit dem Wechsel zu Trump schlagartig vorbei.
Kommt doch mal zu mir nach Texas
Mit ihrem Ehemann Joachim Sauer besuchte Angela Merkel im November 2007 Obamas Vorgänger George W. Bush auf seiner Ranch in Crawford, Texas. Er zeigte ihnen einen kleinen Canyon. Politisch ging es schon damals um ein Thema, das unter Trump wieder hochkocht: die Lage im Iran.
Reich mir die Hand, Kleines
US-Präsident George W. Bush war schon nach der ersten Begegnung begeistert von Angela Merkels Freiheitsliebe, die er den Medien mit ihrer Vergangenheit in der DDR erklärte. Beim G8-Gipfel in St. Petersburg im Juli 2006 griff er ihr von hinten massierend in den Nacken, die Kanzlerin riss erschrocken die Arme hoch. Er hatte es offenbar sehr nett gemeint.
Grillen daheim
George W. Bush hatte im Juli 2006 sichtlich Freude daran, Bundeskanzlerin Angela Merkel bei einem Barbecue in ihrem Wahlkreis ein Stück vom Spanferkel auf den Teller zu legen. Merkel hatte ihn in ihren Wahlkreis an der Küste von Mecklenburg-Vorpommern eingeladen.
Hand in Hand auch mit Bill Clinton
Bei der Trauerfeier für Helmut Kohl im Juli 2017 hielt Ex-Präsident Bill Clinton eine humorvoll-melancholische Trauerrede auf den verstorbenen Alt-Bundeskanzler. "Ich habe ihn geliebt", sagte er. Als er sich - sichtlich bewegt - wieder hinsetzte, griff er nach der Hand Angela Merkels.
Über die Tochter zum Vater?
Auch Präsidententochter Ivanka Trump traf Angela Merkel im März 2017 im Weißen Haus in Washington. Die Kanzlerin schien mit ihr leichter ins Gespräch zu kommen als mit ihrem Vater. Im Monat darauf kam Ivanka Trump zur Frauenkonferenz der G20 nach Berlin und plauderte wieder angeregt mit Merkel.
Die Herausforderung der Europäer
Präsident Emmanuel Macron hat den Umgang mit US-Präsident Trump heraus, lobten US-Medien den französischen Staatsgast in dieser Woche. Inhaltlich aber konnte Macron seinen Gastgeber offenbar weder beim Zollstreit noch beim Iran-Deal umstimmen. Solange das so bleibt, haben Deutschland und Frankreich gemeinsame Sorgen.