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Politik

Trump und die Sache mit Google

28. August 2018

Der US-Präsident googelt sich selbst. Und ist unzufrieden. Weil ihm nicht gefällt, was ihm die Suchmaschine zeigt, kann nur die Suchmaschine schuld sein. Das muss Konsequenzen haben.

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Donald Trump
Bild: picture-alliance/dpa/E. Vucci

Das kann ja wohl nicht wahr sein. Möglicherweise ist es sogar illegal. In jedem Fall ist es sehr gefährlich. Davon ist Donald Trump überzeugt.

Die Google-Suchergebnisse zu seinem Namen seien manipuliert, klagt der Präsident. Fast alle angezeigten Geschichten und Nachrichten seien "schlecht". So erscheine der Nachrichtensender CNN beispielsweise an "prominenter" Stelle, republikanische und "faire" Medien würden hingegen "ausgeschlossen". Für ihn ist klar: So geht das nicht!

Insgesamt stammen, behauptet Trump, 96 Prozent der Resultate bei Google-Suchen von linksgerichteten Medien. Google und weitere Internet-Dienstleister würden so die "Stimmen von Konservativen unterdrücken" und "gute" Informationen "verstecken". "Sie kontrollieren, was wir sehen können und was nicht", twittert Trump. "Das ist eine sehr ernste Situation - wird angegangen!" Was genau damit gemeint war, lässt er jedoch offen. Aus dem Weißen Haus heißt es, Google werde überprüft.

Vor einem Monat zählte der Internetgigant für Trump noch zu "unseren großen Unternehmen". Damals hatte die EU eine Milliardenstrafe gegen Google verhängt, was den US-Präsidenten erboste. Nun weitet der Republikaner jedoch seine Kritik an den Internet-Netzwerken aus. Am Freitag hatte er ihnen massenhafte Zensur vorgeworfen, ohne dabei Konzerne beim Namen zu nennen. Zuvor hatte er in einem Interview der Nachrichtenagentur Reuters erklärt, es sei "sehr gefährlich", dass Unternehmen wie Twitter und Facebook ihre Nutzer zensierten. Beweise dafür präsentierte er dabei ebenfalls nicht.

Ablenkungsmanöver?

Auslöser für seine Tweets war womöglich ein Bericht seines Haussenders Fox am Montagabend, in dem die 96-Prozent-Behauptung enthalten war. Der Sender nannte als Quelle dafür die konservative Internetseite PJ Media. Fox-Moderator Lou Dobbs sagte, dass Google "sozusagen Konservative von ihren Suchergebnissen verbannt".

In einer Woche will der US-Senat Spitzenvertreter von Google, Facebook und Twitter anhören. Dabei soll es um Versuche Russlands gehen, Wahlen in den USA über soziale Medien zu beeinflussen. Der Informationsdienst "Axios" schrieb nach den Trump-Tweets, der US-Präsident wolle den Fokus der Anhörung stattdessen darauf lenken, dass er ein Opfer sozialer Medien sei.

rb/qu (afp, ap, dpa, rtr)