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Trump wünscht Clinton gute Besserung

12. September 2016

Hillary Clinton muss im US-Präsidentenwahlkampf wegen einer Lungenentzündung kürzer treten. Ihr republikanischer Rivale Donald Trump gibt sich großmütig und wünscht baldige Genesung. Wird der Wahlkampf nun noch hitziger?

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Donald Trump hält eine Rede in Phoenix (Foto: ap/Picture alliance)
Bild: picture-alliance/AP Photo/M. York

Nach der Erkrankung der demokratischen US-Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton hat ihr republikanischer Widersacher Donald Trump ihr gute Besserung gewünscht. In ungewöhnlich zurückhaltender Form äußerte sich Trump im Fernsehsender Fox: "Ich hoffe, dass sie sich schnell erholen wird". Der rechtspopulistische Immobilienmilliardär fügte hinzu, er hoffe, dass Clinton bald wieder in den Wahlkampf einsteigen werde. "Natürlich ist das ganze ein Problem", so der Republikaner. Er glaube nicht, dass die Demokraten nach einem neuen Kandidaten suchten, sagte Trump. "Aber was auch immer passiert, ich bin bereit."

Trump äußerte auch die Hoffnung, seine Rivalin demnächst bei der Kandidatendebatte zu sehen. Die erste von insgesamt drei Diskussionsveranstaltungen steht in zwei Wochen an, der Wahlkampf befindet sich weniger als zwei Monate vor der Abstimmung in der heißen Phase. Clintons Vorsprung in den Meinungsumfragen war zuletzt spürbar geschrumpft.

Schwächeanfall in New York

Clinton hatte am Sonntag bei den Gedenkfeiern für die Opfer der Terroranschläge vom 11. September 2001 einen Schwächeanfall erlitten und musste die Zeremonie vorzeitig verlassen. Videoaufnahmen zeigten die 68-Jährige schwankend und gestützt durch Mitarbeiter, wie sie in einen Wagen stieg. Ihre Ärztin Lisa Bardack gab später bekannt, die Politikerin sei überhitzt und dehydriert gewesen und sei an einer Lungenentzündung erkrankt. Clinton befinde sich aber nun auf dem Wege der Erholung. Ihr Team sagte eine für Montag und Dienstag geplante Reise der Ex-Außenministerin nach Kalifornien ab.

Trump räumte inzwischen ein, dass der Gesundheitszustand der Kandidaten zu einem Thema im Wahlkampf geworden sei - und dass er bald sein eigenes medizinisches Gutachten veröffentlichen werde. Er habe sich vergangene Woche einer Untersuchung unterzogen und werde die Ergebnisse sehr detailliert veröffentlichen, sagte der 70-Jährige zu Fox News.

Spekulationen über ihre Verfassung

Trump und die Republikaner hatten wiederholt angedeutet, dass die 68-jährige Clinton auch aus gesundheitlichen Gründen ungeeignet sei, die Präsidentschaft zu übernehmen, ohne dies aber zu belegen. Über die gesundheitliche Verfassung Clintons wird ohnehin seit Jahren spekuliert. Im Dezember 2012 erlitt sie eine Gehirnerschütterung, wenig später wurde ein Blutgerinnsel im Kopf festgestellt. Im Juli 2015 veröffentlichte ihre Ärztin demgegenüber einen Brief, in dem sie der ehemaligen First Lady einen "exzellenten Gesundheitszustand" sowie die Eignung für das Präsidentenamt bescheinigte.

Der Demokratin macht im Wahlkampf auch der Vorwurf zu schaffen, sie sei zu verschlossen und nicht vertrauenswürdig genug. Kritiker erhielten durch die verhältnismäßig spät gelieferten Informationen zum Schwächeanfall nun neue Nahrung.

kle/uh (afp, rtr, dpa, ape)