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Tränengas gegen Opposition in Kairo

25. Januar 2013

Regierungsgegner und Polizei haben sich am zweiten Jahrestag des Beginns der ägyptischen Revolution heftige Auseinandersetzungen geliefert. Es wurden weitere schwere Ausschreitungen befürchtet.

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Zusammenstöße zwischen Demonstranten und Polizei in Kairo (Foto:AP/dapd)
Bild: dapd

Bereits vor Beginn der Massendemonstrationen kam es in den Seitenstraßen des Tahrir-Platzes, dem Hauptschauplatz der Revolution von 2011, zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei. In der Nacht zum Freitag (25.01.2013) hatten Sicherheitskräfte Tränengas gegen Hunderte Demonstranten eingesetzt, die Brandsätze schleuderten und versuchten, eine zum Schutz von Regierungsgebäuden errichtete Absperrung zu durchbrechen. 16 Menschen wurden bei den Krawallen nach Angaben des Gesundheitsministeriums verletzt. Am 25. Januar 2011 hatten auf dem Tahrir-Platz die Massenproteste begonnen, die zum Sturz des autokratischen Langzeitherrschers Hosni Mubarak am 11. Februar 2011 führten

Ägypten: Jahrestag unter Protest

Oppositionsparteien und weitere Gruppen haben zu Demonstrationen in Erinnerung an die blutigen Ereignisse vor zwei Jahren und aus Protest gegen den aus der islamistischen Moslembruderschaft stammenden Präsidenten Mohammed Mursi aufgerufen. Zahlreiche Ägypter werfen der neuen Führung um Mursi vor, die Ziele der Revolution verraten zu haben. Ihrer Ansicht nach versucht Mursi zusammen mit den Muslimbrüdern Ägypten auf Kosten der säkularen Kräfte im Land zu dominieren, etwa durch die im vergangenen Monat verabschiedete umstrittene Verfassung.

Die Muslimbrüder weisen die Kritik zurück. Sie sehen sich durch ihren Wahlsieg bestätigt und werfen ihren Gegnern vor, die demokratischen Spielregeln nicht zu respektieren.

Mursi appellierte in eine Fernsehansprache seine Landsleute, den zweiten Jahrstag des Beginns des Volksaufstandes gegen Mubarak "friedlich und zivilisiert" zu begehen. Gleichzeitig griff Mursi die Opposition scharf an, die Proteste würden von "Überbleibseln des Mubarak-Regimes" gesteuert. Die Regierung sagte zu, dass auf dem Tahrir-Platz während der angekündigten Demonstration keine Sicherheitskräfte aufmarschieren würden. Sie würden aber in der Nähe bereitstehen.

Der Sturz des Autokraten Mubarak war vor zwei Jahren einer der Höhepunkte der "Arabischer Frühling" genannten Demokratie-Bewegung, die zum Sturz diktatorischer Regime auch in Tunesien, Libyen und dem Jemen führte. In Syrien führt Präsident Baschar al-Assad einen zunehmend verzweifelten Kampf gegen Rebellen. Der inzwischen 84-jährige Mubarak wurde im Juni 2012 wegen der tödlichen Gewalt gegen Demonstranten während des Aufstandes zu lebenslanger Haft verurteilt. Vor knapp zwei Wochen gab das Kassationsgericht in Kairo Berufungsanträgen gegen das Urteil statt und ordnete eine neue Verhandlung an. Ein Termin steht noch nicht fest. Der schwer kranke Mubarak wird derzeit in einem Militärkrankenhaus behandelt.

Ägypten: neuer Prozess gegen Mubarak

wl/uh (dpa, afp, rtr)