Tschad: Heimkehr unter Todesgefahr
19. Juni 2009Paramilitärische Gruppen im Osten des Tschad stellen eine ernstzunehmende Gefahr für Zivilisten dar, die vor Gewalt und Unsicherheit geflohen sind und jetzt in ihre Dörfer zurückkehren, so Human Rights Watch in einem heute veröffentlichten Bericht. "Wenn Binnenflüchtlinge in ihre Heimatdörfer zurückkehren, dann sind sie Drohungen, Einschüchterungen und körperlicher Gewalt durch bewaffnete Gruppen ausgesetzt", so Marinne Heuwagen, Deutschlandchefin von Human Rights Watch. "Die Regierung des Tschad, die UN und Hilfsorganisationen sollen sicherstellen, dass die Flüchtlinge weiter unterstützt werden, damit sie sicher und unter menschenwürdigen Bedingungen zurückkehren können."
Schwere Kämpfe in Somalia
In Somalias Hauptstadt Mogadischu spitzt sich die Lage weiter zu. Bei verschiedenen Anschlägen kamen zahlreiche Menschen ums Leben. Islamistische Milizen und Truppen der Übergangsregierung kämpfen seit Anfang Mai um die Kontrolle Mogadischus. Der Repräsentant des UN-Flüchtlingshilfswerks für Somalia, Guillermo Bettocchi, sprach von den schwersten Kämpfen, die Mogadischu je gesehen hat. Dem britischen Rundfunksender BBC sagte Bettocchi, Mogadischu gleiche dem Vorhof zur Hölle. "Nie zuvor ist die Situation so schlimm gewesen wie jetzt".
Zwangsrückkehrer in Mali
Afrika-Flüchtlinge: in ihrer Heimat sind sie Fremde, werden politisch verfolgt oder haben dort einfach keine keine Zukunft. Und Europa will sie nicht haben, schon gar nicht in Zeiten der Finanzkrise. Trotzdem versuchen sie es immer wieder und werden von Migranten zu Flüchtlingen: Weil sie es auf legalem Weg oft nicht in die so genannte Festung Europa schaffen oder nach ein paar Jahren wieder abgeschoben werden, gibt es für sie nur noch den lebensgefährlichen Weg über das Mittelmeer oder über den Atlantik. Aber immer häufiger stranden sie bereits in Nordafrika. In Marokko, Algerien, Libyen oder eben in Mali, einem der wichtigsten Transitländer.
Redaktion: Klaudia Pape