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Tschadische Armee bedrängt Boko Haram

3. Februar 2015

Die Schützenhilfe zeigt Wirkung: Im gemeinsamen Kampf gegen die Terroristen dringen Soldaten aus dem Tschad erstmals auf nigerianischen Boden vor. Sie vertreiben Boko Haram aus der Stadt Gamboru.

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Soldaten des tschadischen Militär marschieren (Foto: AFP)
Bild: JEAN LIOU/AFP/Getty Images

Tagelang hatten tschadische Soldaten gegen die Extremistengruppe Boko Haram gekämpft. Nun zeigen die heftigen Luftangriffe und der Artilleriebeschuss in Richtung Nachbarland Wirkung: Mit Panzern und etwa 2000 Infanteristen drang die Armee in die nigerianische Stadt Gamboru an der Grenze zu Kamerun.

Die Luftangriffe der tschadischen Armee dauerten bis zum Dienstagvormittag. Nach deren Einmarsch in Gamboru war kein Geschützfeuer mehr zu hören. Seit einigen Monaten war die Stadt unter der Kontrolle der radikalen Islamisten. Am Montag hatte die nigerianische Armee deren Rückeroberung angekündigt.

Der Sprecher der nigerianischen Armee sagte, die eigenen nigerianischen Truppen hätten mit Unterstützung tschadischer und kamerunischer Einheiten sowie Freiwilligenmilizen neben Gamboru auch vier weitere Städte (Mafa, Mallam Fatori, Abadam und Marte) von der radikalislamischen Rebellengruppe zurückerobert.

Die Zusammenarbeit zwischen der nigerianischen Armee und Truppen aus den Nachbarländern war beschlossen worden, weil die nigerianische Armee allein bislang wenig Erfolg hatte im Kampf gegen die sektenartige Rebellengruppe.

Vormarsch beunruhigt Nachbarländer

Seit Monaten kontrollierte Boko Haram mehrere Orte im Nordosten Nigerias. Verschäft hat sich die Situation seit Januar, als die Miliz eine Offensive gestartet hat und weitere Grenzstädte im Nordosten des Landes besetzte. Außerdem dringen die Kämpfer auch immer wieder ins benachbarte Kamerun ein.

Dieser Vormarsch versetzte auch die Nachbarstaaten in Unruhe. Auf dem Gipfel der Afrikanischen Union (AU) in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba am Wochenende beschlossen sie, eine 7500 Mann starke Eingreiftruppe zu bilden. Diese soll den Vormarsch von Boko Haram und die Ausbreitung des blutigen Konflikts stoppen.

13.000 Opfer seit 2009

Trotz des Erfolgs des internationalen Einsatzes mehrt sich die Kritik an Nigerias Präsident Goodluck Jonathan dafür, dass er ausländischen Truppen erlaubt, nigerianische Städte zu bombardieren. Jonathan hofft in zwei Wochen auf eine Wiederwahl. Am Montag entging er einem Bombenanschlag.

Seit 2009 kämpft Boko Haram mit Gewalt für einen islamischen Staat im mehrheitlich muslimischen Norden Nigerias kämpft. Die Terroristen haben seither mehr als 13.000 Menschen bei Anschlägen und Angriffen auf Polizei, Armee, Kirchen und Schulen getötet.

nem/gmf (afp, rtr)