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Twitter-Chef Costolo tritt zurück

11. Juni 2015

Wurde der Druck der Anleger zu groß? Zunächst kehrt Mitbegründer Dorsey wieder an die Spitze des US-Internetriesen zurück. Öffentlich halten weder Costolo noch Dorsey einen Kurswechsel für nötig.

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Twitter-CEO Dick Costolo (foto: EPA)
Bild: picture-alliance/dpa

Der Chef des Online-Kurznachrichtendienstes Twitter, Dick Costolo, wirft das Handtuch - offenbar unter der Dauerkritik frustrierter Investoren. Ab dem 1. Juli werde Twitter-Mitgründer Jack Dorsey übergangsweise wieder an die Unternehmensspitze rücken, teilte das US-Unternehmen aus San Francisco mit. Seinen Sitz im Verwaltungsrat werde Costolo aber behalten.

Die Aktie sprang nach der Ankündigung nachbörslich um rund acht Prozent in die Höhe. Twitter hatte zuletzt enttäuschende Geschäftsberichte vorgelegt und die Nutzerzahl seit dem Börsengang im Herbst 2013 nicht so stark steigern können wie erwartet.

"Keine neue Strategie nötig"

Dorsey und Costolo äußerten ungeachtet dessen bei einer Pressekonferenz Vertrauen in die Generallinie des Unternehmens. Die Führung suche nicht nach großen Veränderungen. Dorsey meinte, man brauche keine neue Strategie und er denke gar nicht daran, dauerhaft an der Spitze zu bleiben.

Verliert Twitter den Anschluss an die Konkurrenz?

Von Januar bis März schrieb das Unternehmen einen Verlust von 162,4 Millionen Dollar. Der Umsatz blieb in diesem Zeitraum mit 436 Millionen Dollar hinter den selbst gesteckten Ziele zurück. Twitter musste außerdem seine Prognose für den Jahresumsatz auf 2,17 bis 2,27 Milliarden Dollar senken.

Zuvor hatte Twitter für das laufende Jahr mit Einnahmen in Höhe von 2,30 bis 2,35 Milliarden Dollar gerechnet. Nach der Vorlage der Quartalszahlen Ende April hatte sich Costolo bei einer Telefonkonferenz mit Analysten "enttäuscht" gezeigt.

Die Vorlage der Quartalsbilanz hatte für Chaos an der Wall Street gesorgt. Anders als geplant wurden die Zahlen schon vor Börsenschluss veröffentlicht und führten zu einem dramatischen Kurseinbruch.

Twitter hatte zuletzt nach eigenen Angaben weltweit 302 Millionen aktive Nutzer.

SC/haz (afp, rtre, APE)