Tödliche Anschläge auf Christen
29. April 2012Ziel eines Anschlags im westafrikanischen Nigeria waren christliche Studenten an einer Universität im Norden des Landes. Mindestens fünfzehn Menschen kamen ums Leben, als in der katholischen "Bayero University" der nördlich gelegenen Stadt Kano Bomben detonierten und kurz darauf Schüsse fielen. Dort hatten sich die Christen der mehrheitlich muslimischen Stadt zu ihrer Sonntagsmesse versammelt. Rundfunksender BBC. Augenzeugen berichten, Gewehrfeuer und Explosionen hätten eine halbe Stunde lang angehalten. Zudem wurden mindestens vier Gottesdienstbesucher in der Stadt Maiduguri im Nordosten Nigerias erschossen. Unter den Todesopfern soll auch der Pfarrer der Gemeinde sein.
Offen ist, wer hinter den Anschlägen steckt. Maiduguri gilt als spirituelles Zentrum der radikalislamischen Sekte Boko Haram. Diese fordert einen islamischen Staat innerhalb Nigerias und terrorisiert seit vielen Monaten das westafrikanische Land. Die selbsternannten "nigerianischen Taliban" haben bei Anschlägen auf das UN-Hauptquartier in der Hauptstadt Abuja, auf Kirchen, Polizeistationen sowie auf Lokale, in denen Alkohol ausgeschenkt wird, bereits Hunderte von Menschen getötet. Die Angriffe richten sich speziell gegen Christen, die im muslimisch geprägten Norden des Landes leben.
Unterschiedliche Tatorte – vergleichbare Täter
Ein dritter Anschlag im ostafrikanischen Kenia galt einer Kirche in der Hauptstadt Nairobi. Der Täter habe eine Handgranate kurz nach dem Beginn des Gottesdienstes geworfen und sei dann aus der Kirche geflohen, berichtet die Polizei. Mindestens ein Mensch sei getötet, zehn weiter verletzt worden. Ob die islamistische Al-Schabaab-Miliz aus dem benachbarten Somalia dahinter steckt, die schon für andere Anschläge in Kenia verantwortlich gemacht wird, steht noch nicht fest.
Seitdem Kenia im vergangenen Oktober Truppen ins benachbarte Somalia sandte, um dort gegen die islamistischen Al-Shaabab-Milizen zu kämpfen, kam es Beobachtern zufolge vermehrt zu Anschlägen. Erst in der vergangenen Woche hatte die US-Botschaft vor Attentaten auf Hotels und Regierungsgebäude in Kenia gewarnt.
sti/rb/hp (afp, dapd, dpa, epd, kna)