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KonflikteIsrael

Tödliche Drohnenattacke der Huthi-Miliz auf Tel Aviv

19. Juli 2024

Nach ersten Erkenntnissen setzten die jemenitischen Rebellen eine Langstreckendrohne ein, die im Iran gebaut wurde. Israels Militär erklärt, der Flugkörper sei wegen eines menschlichen Fehlers nicht abgeschossen worden.

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Israelische Sicherheitskräfte an einer Polizeiabsperrung - einige tragen Maschinenpistolen
Israelische Sicherheitskräfte am Ort des Einschlags in Tel AvivBild: Gil Cohen-Magen/AFP/Getty Images

Bei einem Luftangriff auf das Zentrum der israelischen Küstenmetropole Tel Aviv ist mindestens ein Mensch getötet worden. Weitere Personen hätten bei der Explosion Verletzungen erlitten, teilte der Rettungsdienst Magen David Adom mit. Der israelischen Armee zufolge traf eine Langstreckendrohne ein Wohnhaus, das in der Nähe einer Niederlassung der US-Botschaft liegt.

Nach bisherigen Erkenntnissen sei der Flugkörper vom Jemen aus abgefeuert worden, hieß es. Ursprünglich stamme er aus dem Iran. Die Drohne sei von der Luftüberwachung zwar erfasst, wegen menschlichen Versagens allerdings nicht abgeschossen worden. Eine Militärsprecherin bestätigte, dass es keinen Luftalarm gab. Tel Aviv ist bislang von Drohnenangriffen weitgehend verschont geblieben.

Huthi-Rebellen: "Bereiten weitere Angriffe vor"

Inzwischen reklamierte die islamistische Huthi-Miliz im Jemen die Attacke für sich. Die mit dem Iran verbündeten Rebellen, die Teile des Bürgerkriegslandes kontrollieren, bezeichneten den Angriff als "Vergeltung" für die israelischen Militäraktionen im Gazastreifen. Ein Huthi-Sprecher sagte im Fernsehen, es sei ein neuartiger Drohnentyp eingesetzt worden, der die israelische Luftabwehr überwinden könne. Die Miliz habe eine Liste weiterer Ziele in Israel vorbereitet.

Mehrere Personen stehen hinter einem Auto, dessen Dach zerstört ist
Bei der Explosion in der Küstenstadt wurden Gebäude, aber auch Fahrzeuge beschädigtBild: Ricardo Moraes/REUTERS

Der Angriff folgte auf eine Ankündigung der Rebellen vom Samstag, in der die Miliz erklärt hatte, sie werde "nicht zögern, ihre militärischen Operationen auszuweiten (...), bis die Aggression endet". Die Huthis zählen wie die schiitische Hisbollah-Miliz im Libanon und die militant-islamistische Hamas im Gazastreifen zu einer selbsternannten "Achse des Widerstands" unter Führung des Irans. Die Islamische Republik spricht Israel das Existenzrecht ab.

Beschuss von Handelsschiffen

Schon seit Monaten greifen die Huthis immer wieder internationale Handelsschiffe im Roten Meer und im Golf von Aden an, denen sie einen Bezug zu Israel unterstellen. Als Reaktion hatten die USA und Großbritannien mehrfach Stellungen der Miliz im Jemen beschossen. Nach eigener Darstellung wollen die Rebellen mit ihren Attacken die palästinensische Hamas unterstützen, die am 7. Oktober einen Großangriff auf Israel verübt und damit den Krieg im Gazastreifen ausgelöst hat.

Auf einem offenen Fahrzeug sitzen etliche Männer, einige von ihnen halten Flaggen hoch, darunter die Flagge der Palästinenser sowie die des Jemens
Vom Iran unterstützte Huthi-Rebellen demonstrieren in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa gegen die USA und Israel (Archivbild)Bild: Osamah Yahya/dpa/picture alliance

Bei dem Massaker der Hamas waren nach israelischen Angaben mehr als 1100 Menschen getötet worden. Rund 250 Personen wurden als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Beim darauf folgenden israelischen Militäreinsatz wurden nach Zahlen der Hamas-Behörden bislang mehr als 38.000 Menschen in dem Palästinensergebiet getötet. Diese Angaben lassen sich nicht unabhängig prüfen. Die Hamas wird außer von Israel auch von den USA, Deutschland und weiteren Staaten als Terrororganisation eingestuft. Gleiches gilt für die Hisbollah im Libanon.

jj/sti/kle (afp, dpa, rtr)