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Türkei: Anschlag geht auf das Konto des IS

20. März 2016

Die türkische Regierung gibt sich wie gewohnt sicher in ihrer Einschätzung: Der Selbstmordattentäter von Istanbul wurde angeblich als Anhänger der IS-Terroristen identifiziert.

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Verstärktes Polizeiaufgebot nach dem Anschlag in Istanbul (foto: Getty Images)
Bild: Getty Images/AFP/B. Kara

"Der Angreifer wurde eindeutig identifiziert. Er hat Verbindungen zur Terrororganisation Daesh ("Islamischer Staat")": Der türkische Innenminister Efkan Ala teilte vor der Presse auch den Namen des mutmaßlichen Attentäters von Istanbul mit: Mehmet Özturk, geboren 1992, aus dem türkischen Gaziantep. Dieser habe Verbindungen zum IS gehabt, aber nicht auf der Fahndungsliste gestanden.

Ala bestätigte damit Medienberichte, nach denen die Ermittler schon den IS für das Blutbad in der Einkaufsstraße der türkischen Metropole verantwortlich machten. Aber auch die verbotene Kurdische Arbeiterpartei PKK war als möglicher Urheber genannt worden. Insgesamt fünf Verdächtige seien festgenommen worden, so der Innenminister. Die Dschihadisten haben sich bislang nicht zu der Tat bekannt.

Der Attentäter hatte in Istanbul vier Menschen mit in den Tod gerissen. 39 Passanten wurden verletzt. Bei den Todesopfern handelte es sich um drei Israelis und einen iranischen Touristen.

Die türkische Regierung macht den IS auch für einen Anschlag auf eine deutsche Reisegruppe vom Januar verantwortlich. Damals wurden bei einem Selbstmordanschlag in der Istanbuler Altstadt zwölf Deutsche getötet. Auch das Attentat auf eine regierungskritische Demonstration im Oktober vergangenen Jahres soll nach Regierungsangaben der IS verübt haben. Mehr als 100 Menschen waren umgekommen.

Istanbuler Istiklal-Einkaufsstraße nach Bombenanschlag (foto: reuters)
Der Tatort einen Tag danach: Blick in die Istanbuler Istiklal-Shopping-MeileBild: Reuters/O. Orsal

Angesichts des Terroranschlags überprüfe die Türkei nun alle Sicherheitsmaßnahmen, teilte Ala im Fernsehen mit. In einigen Städten seien die Feiern zum kurdischen Neujahrsfest Newroz verboten worden. In sieben Provinzen und dem Zentrum der Stadt Sirnak habe man zudem Ausgangsperren verhängt. In der Vergangenheit war es zu Newroz zu Zusammenstößen zwischen Kurden und der türkischen Staatsmacht gekommen.

SC/sti (afp, APE, rtr)