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Politik

Türkei will nicht mehr "Turkey" heißen

31. Mai 2022

Die Türkei hadert mit der englischen Schreibweise ihres Landesnamen. In der internationalen Diplomatie will sie nicht mehr "Turkey" genannt werden, sondern "Turkiye". Grund ist die Zweideutigkeit des englischen Namens.

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Thanksgiving-Truthahn in den USA
Thanksgiving-Truthahn/Turkey in den USABild: Cover-Images/imago images

Die Regierung in Ankara ist den Vergleich mit einem Vogel leid, den die Assoziation ihres Landesnamen in der englischen Schreibweise wecken kann. Denn "Turkey" ist nicht nur der englische Begriff für die Türkei, sondern auch der für einen Truthahn.

Umbenennung auf dem diplomatischen Parkett

Laut der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu forderte die Regierung von Präsident Recep Tayyip Erdogan daher die Vereinten Nationen und andere internationale Organisationen in einem Schreiben offiziell auf, den englischen Landesnamen nicht mehr zu verwenden. Außenminister Mevlüt Cavusoglu sagte in einer im Fernsehen übertragenen Stellungnahme, er gehe davon aus, dass die Umbenennung in Turkiye noch in dieser Woche offiziell werde. Die UN hätten ihre Bereitschaft signalisiert.

Neue Marke: "Made in Turkiye"

Bereits Ende vergangenen Jahres hatte die Türkei entschieden, für Exportprodukte die Bezeichnung "Made in Turkiye" zu nutzen. Erdogan argumentierte, diese Bezeichnung drücke Kultur, Zivilisation und Werte der türkischen Nation am besten aus. Der Staatssender TRT schrieb: "Geben Sie 'Turkey' in Google ein, und Sie erhalten eine verworrene Reihe von Bildern, Artikeln und Wörterbuchdefinitionen." Diese würden das Land mit einem "in Nordamerika beheimateten großen Vogel in Verbindung bringen."

Türkei Ankara | Präsident Recep Tayyip Erdogan
Ist den Vogelvergleich satt, Präsident Recep Tayyip ErdoganBild: Murat Kula/AA/picture alliance

Vor allem in den USA hat der Turkey eine große kulturelle Bedeutung. An Thanksgiving, dem amerikanischen Erntedankfest, wird in den Vereinigten Staaten nach Herzenslust gefeiert und geschlemmt. Als Hauptmahlzeit für diesen Feiertag weltberühmt ist ein gebratener Truthahn.

qu/AR (dpa)