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Politik

Türkei erlässt Haftbefehl gegen Gülen

2. April 2018

Vor mehr als zwei Jahren erschoss ein türkischer Polizist den russischen Botschafter Karlow in Ankara. Nun stellt die Justiz Haftbefehle aus - gegen den islamischen Prediger Gülen und sieben weitere Personen.

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USA Fethullah Gülen bei einer Pressekonferenz
Fethullah Gülen bei einer Pressekonferenz in den USA (Archivbild)Bild: picture-alliance/dpa/M. Smith

Dem islamischen Prediger Fethullah Gülen und den sieben anderen Verdächtigen wird vorsätzliche Tötung und ein Umsturzversuch vorgeworfen. Das meldet die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu. Die türkische Führung macht den in den USA lebenden Gülen auch für den niedergeschlagenen Putschversuch vom Juli 2016 verantwortlich. Gülen hat diese Beschuldigung mehrmals zurückgewiesen.

Der russische Botschafter Andrej Karlow war am 19. Dezember 2016 bei der Eröffnung einer Ausstellung russischer Landschaftsfotografien in der Hauptstadt Ankara von einem türkischen Polizisten erschossen worden. Der 22-jährige Schütze gab an, aus Rache für das russische Vorgehen im Syrien-Krieg gehandelt zu haben. Der Attentäter wurde anschließend von Spezialkräften getötet.

Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hatte schon kurz nach dem Anschlag Verbindungen des Attentäters zur Gülen-Bewegung vermutet. Im Juni 2017 hatte Putin einen Nachfolger für Karlow ernannt. Ein Jahr nach der Ermordung wurde der Organisator der Ausstellung, Mustafa Timur Ozkan, festgenommen. Wie Anadolu berichtet, wird ihm vorsätzliche Beteiligung an einem Mord vorgeworfen.

Putin kommt zu Besuch

Die jüngsten Haftbefehle kommen nur einen Tag vor einem geplanten Treffen von Erdogan und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in Ankara. Bei dem zweitägigen Besuch will Putin auch mit seinem iranischen Kollegen Hassan Rohani zusammenkommen, der ebenfalls in Ankara erwartet wird. Anlass des Besuchs in Ankara sei der Start des ersten Abschnitts des Atomreaktors Akkuyu, den die Türkei mit russischer Hilfe errichtet, teilte das Präsidialamt in Moskau mit. Es gilt aber als sicher, dass auch die Lage im Syrien-Krieg Thema sein wird. Russland und auch der Iran gelten als wichtigste Stützen des syrischen Machthabers Baschar al-Assad, der zuletzt die Kontrolle über weitere Regionen in dem Bürgerkriegsland zurückgewinnen konnte.

kle/uh (dpa, rtr)