UEFA fordert Änderung ukrainischer EM-Trikots

Die Europäische Fußball-Union UEFA hat auf den Trikotstreit zwischen den EM-Teilnehmern Ukraine und Russland reagiert und die Ukraine aufgefordert, den offiziellen Spieldress zu ändern. Der auf dem Trikot aufgedruckte Slogan "Ruhm für unsere Helden" habe "eine klare politische Ausrichtung" und müsse entfernt werden, teilte die UEFA einen Tag vor Beginn der EM mit. Den Slogan hatten ukrainische Demonstranten im Jahr 2014 häufig bei antirussischen Kundgebungen skandiert. Russland hatte sich mit einer offiziellen Beschwerde an die UEFA gewandt.

"Wir machen auf die Verwendung von politischen Motiven auf dem Trikot der ukrainischen Nationalmannschaft aufmerksam, was gegen die Grundprinzipien des UEFA-Ausrüstungsreglements verstößt", hieß es in dem Schreiben der UEFA. Die Ukraine trifft am Sonntag in ihrem ersten Gruppenspiel in Amsterdam auf die Niederlande.

Bewusst schockierend

Auf den bisherigen Trikots der Ukrainer ist der Umriss des Landes, einschließlich der von Russland annektierten Krim und der von Separatisten kontrollierten Regionen Donezk und Lugansk zu sehen. Außerdem ist ein weiterer Schriftzug mir den Worten "Ruhm für die Ukraine"  zu lesen, welche mit dem jahrzehntelangen Unabhängigkeitskampf der Ukraine in Verbindung gebracht werden. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte am Dienstag das Trikot-Design ausdrücklich begrüßt. Das Trikot, mit dem er bei Instagram posierte, sei "in der Tat anders als alle anderen". Es wisse, "wie man schockiert" und habe "mehrere wichtige Symbole, die die Ukrainer vereinen", so Selenskyj. 

Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, hatte darauf hingewiesen, dass die Ukraine "das ukrainische Territorium mit der russischen Krim verbunden hat". Der russische Sportpolitiker Dmitri Swischtschjow bezeichnete das Trikot beim Fernsehsender "RT" als "völlig unangemessen" und ergänzte: "Dann sollten unsere Spieler in Trikots auf den Platz gehen, auf denen die Umrisse des russischen Reiches abgebildet sind, das Polen, die Ukraine und Finnland einschließt."

sn/dvo (SID, dpa)